Ein Kommentar von unserem Mitglied Matthias Rädle
Liebe PAT-Mitstreiter,
Wir leben ja in den aufregenden Zeiten der Corona-Pandemie, mit vielen Menschen, die vorzeitig aus dem Leben scheiden und gewaltigen wirtschaftlichen Folgen, deren langfristige Auswirkungen wir noch gar nicht absehen können.
Bei allem Negativen sollten wir aber nicht vergessen, dass auch die Corona-Pandemie der Vater oder die Mutter vieler Erfindungen und Umwälzungen ist, die sich auch positiv auswirken könnten. Hier ein paar – nicht vollständige – Beispiele, die einen Bezug zu unserem Thema Prozess-Analytik haben:
- Das verordnete Social Distancing führt zum Forcieren von Tele-Technologien, die uns dann auch zur Automatisierung von verfahrenstechnisch-chemischen Prozessen zur Verfügung stehen
- Die Beschäftigung mit der Ausbreitung des Virus befördert die Entwicklung neuer Messtechniken für Aerosole
- Die hohen Stückzahlen der plötzlich verkäuflichen Umweltsensoren werden auf diesem Gebiet einen Durchbruch erwirken
- Das Offenkundig-Werden des Mangels an inländischer zuverlässiger Produktion von Pharmazeutika wird den Aufbau qualitätsgesteuerter, automatischer (mit PAT-bestückter) Produktionen katalysieren
- Die Wünsche nach einem Verständnis der Ausbreitungskinetik von Viren in der Luft erweckt plötzlich noch stärker die Beschäftigung mit fluiddynamischen Prozessen und deren Berechenbarkeit
- Die Partikelmesstechnik im Ganzen erfährt eine Wiedererweckung ihrer Relevanz
- Die Verbindung von PAT und Medizintechnik erhält zwar nicht ganz neue, aber im öffentlichen Interesse plötzlich sichtbare Anknüpfungspunkte
Ich denke, wir sollten in unseren nächsten Treffen, Kolloquien, Spontan-Arbeitskreisen und Tagungen auch an diese Möglichkeiten denken.
Euer
Matthias Rädle