Trialog Stipendium

Der Arbeitskreis Prozessanalytik (AK PAT), ein Arbeitskreis der Fachgruppe Analytische Chemie der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) mit enger Anbindung an die DECHEMA, vergibt einmal jährlich über den Träger GDCh ein oder mehrere Stipendien für wertvolle Beiträge zur Förderung der Prozessanalytik im Rahmen einer Promotion.

Das Stipendium soll Doktoranden und Doktorandinnen unterstützen, die sich in Ihrer Promotion mit besonders interessanten und zukunftsträchtigen Fragestellungen der Prozessanalysentechnik beschäftigen. Dabei muss der für die Mitglieder des AK PAT relevante und interessante Teil der Arbeit nicht zwangsläufig der Hauptaufgabe bzw. des Themas der Promotion entsprechen. Von Interesse sind neue und innovative Sensorkonzepte, PAT-Ansätze, Methodiken, sowie die Datenverarbeitung und -auswertung.

Zur Förderung des Trialogs ist eine themenbezogene Zusammenarbeit mit Unternehmen und damit ein zweckgebundenes Co-Sponsoring möglich. Hierfür ist den angeforderten Antragsunterlagen ein Letter of Intent beizufügen, der die inhaltlichen Anknüpfungspunkte des Forschungsvorhabens mit dem Co-Sponsoring aufzeigt. Die Aufstockung des Stipendiums wird über den Träger GDCh ermöglicht.

Die Entscheidung über die Ausschreibung und die Bedingungen trifft der Vorstand des AK PAT. Typischerweise erfolgt ein Ausschreibungs-Zyklus im Wintersemester mit dem Ziel der Unterstützung ab dem folgenden Sommersemester und einer folgenden Zahlung in Höhe von 500€ pro Monat über die nächsten 12 Monate. Zusätzlich wird über die Laufzeit des Stipendiums eine kostenlose Mitgliedschaft bei der GDCh, Fachgruppe Analytische Chemie und damit dem AK PAT vergeben.
Ein Anrecht auf eine Ausschreibung besteht nicht, die Bedingungen und das Sponsoring können je Ausschreibung variieren.

Die Vergabe des Stipendiums erfolgt durch ein Fachgremium, das jeweils aus mindestens 4 Mitgliedern des AK PAT zusammengesetzt wird. Hierbei wird der Vorstand des AK mindestens 2 Mitglieder in das Fachgremium entsenden. Die Vergabe erfolgt formlos, jedoch begründet, ein Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Das Stipendium kann nicht verlängert werden. Die steuerliche Behandlung, sowie die Anrechnung auf BAföG-Leistungen hängt von den persönlichen Verhältnissen des Empfangenden ab und liegt außerhalb der Verantwortung des Trägers GDCh. Eine Doppelförderung neben anderen leistungsbasierten materiellen Förderungen der Begabtenförderwerke ist ausgeschlossen.

  1. Trialog Stipendium 2025 - Ausschreibung

    Der Arbeitskreises hat eine Ausschreibung des Trialog-Stipendiums für das kommende Wintersemester beschlossen.

    Das Stipendium wird in Höhe von 500€ pro Monat und über eine feste Laufzeit von 12 Monaten vergeben. Im Übrigen gelten die Ausführungen und Bedingungen der obigen Ausführungen.

    Inhalte der Bewerbung:

    1. Formblatt für Antragsstellung (LINK)
    2. Thema der Promotion / Abstract (max. 2 DIN A4)
    3. Darstellung der Verbindung zum Thema Prozessanalytik und Begründung für die Bewerbung (max. 2 DIN A4 bzw. 500 Wörter)
    4. Kurzlebenslauf (max. 2 DIN A4)
    5. optional bei Co-Sponsoring: Letter of Intent (max. 2 DIN A4)

    Alle Dokumente sind im pdf-Format über das Bewerbungsformular einzureichen.

    Vollständige Bewerbungen werden bis einschließlich 31. August 2026 angenommen






      Maximale Dateigröße für den Upload: 10 MB.

    • Trialog Stipendium 2025 an Lisa Riedlsperger

      Der Arbeitskreis Prozessanalytik hat beim 20. Herbstkolloquiums das Trialog‑Stipendium 2025 an Lisa Riedlsperger verliehen.

      Die Auszeichnung würdigt ihr Promotionsvorhaben als bedeutenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Prozessanalytik.

      Begründung der Jury

      Lisa Riedlsperger entwickelt ein External‑Cavity‑Quanten‑Kaskaden‑Laser‑spektroskopisches (EC‑QCL) System im mittleren Infrarotbereich zur Online‑Überwachung der Faltung, Aggregation und Denaturierung monoklonaler Antikörper während eines kontinuierlich geführten Downstream‑Processings.

      Die von ihr eingesetzte EC‑QCL‑MIR‑Spektroskopie bietet hohe Leistung und exzellente Empfindlichkeit und ermöglicht dadurch kontinuierliche Durchfluss‑Transmissionsmessungen, wie sie für Echtzeitanalysen in biotechnologischen Prozessen erforderlich sind. Auf Basis umfangreicher Realproben eines industriellen Downstream‑Prozesses entwickelt sie chemometrische Modelle zur:

      • Kompensation spektroskopischer Artefakte,
      • Kalibration,
      • Erkennung von Aggregation und Denaturierung der Antikörper.

      Ihr Ziel ist die Etablierung eines robusten analytischen Verfahrens zur Erweiterung des Prozessverständnisses sowie zur Kontrolle und Regelung biopharmazeutischer Produktionsprozesse. Die Fähigkeit, strukturelle Veränderungen monoklonaler Antikörper in situ zu erkennen, trägt maßgeblich zur Steigerung von Produktqualität und Prozessrobustheit bei.

      Die Jury hebt hervor, dass Lisa Riedlsperger die EC‑QCL‑MIR‑Spektroskopie innovativ und praxisnah in einem pharmazeutisch relevanten biotechnologischen Prozess einsetzt und dabei den klassischen Zielkonflikt zwischen Strukturinformation und Messgeschwindigkeit überwindet. Besonders die Anwendung in Kooperation mit einem Industriepartner wird als herausragend bewertet.

      Darüber hinaus sieht die Jury Potenzial für weiterreichende Anwendungen, etwa im Abwasser‑ und Recycling‑Monitoring sowie in der Echtzeit‑Bestimmung des Enantiomerenüberschusses, wie bereits in Machbarkeitsstudien demonstriert.

      Unterstützung durch das Trialog‑Stipendium

      Das Stipendium fördert Lisa Riedlsperger insbesondere bei:

      • der Darstellung der Vorteile ihrer PAT‑Lösung gegenüber konventioneller Analytik,
      • der Diskussion des Trialogs zwischen Anwendern, Herstellern und Akademia,
      • der Zusammenarbeit mit interessierten Parteien des AK PAT,
      • der Publikation und Kommunikation ihrer Ergebnisse, u. a. im Rahmen von AK‑PAT‑Veranstaltungen wie dem Doktorandenseminar und dem Herbstkolloquium.

      Der Arbeitskreis Prozessanalytik wünscht Lisa Riedlsperger größtmöglichen Erfolg für ihr Promotionsvorhaben.

    • Trialog Stipendium 2024 an Leonie-Lara Uth

      Im Rahmen des 19. AKPAT Herbstkolloquiums in Darmstadt wurde das Trialogstipendium an Leonie-Lara Uth verliehen. Sie promoviert an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und untersucht den Einsatz verschiedener Prozessanalysetechnologien, um die Herstellung orodispersibler und mukoadhesiver Filme zu analysieren und zu optimieren.

      Foto: Katharina Dahlmann

    • Trialog Stipendium 2023 an Justin König

      2023 wurde das Trialog Stipendium erstmals erfolgreich vergeben. Ausgezeichnet wurde Justin Koenig. Die Vergabe fand im Rahmen des Herbstkolloquium 2023 statt. Dort wurde sein Forschungsthema in seinem Vortrag „SiO2-synthesis monitoring and growth modeling utilizing Photon Density Wave Spectroscopy“ näher beleuchtet.

      Trialog-Stipendiat (Justin König) mit AK PAT Vorsitzendem (Maik Müller)