Mit Spannung erwartet: Die neue Technologie-Roadmap „Prozess-Sensoren 2027+“
Ein Beitrag von Werner Worringen
Regelmäßig wird federführend durch die NAMUR ein Thesenpapier über die erwartete zukünftige Entwicklung im Bereich Prozess-Sensoren erarbeitet.
Die jetzt erschienene vierte Ausführung ist wieder ein Gemeinschaftswerk von Anwendern, Akademia und Herstellern. Sie bündelt in 19 Thesen alte und neue Anforderungen und spiegelt erwartete und gewollte technologische Entwicklungen. Damit liefert sie einen wichtigen Beitrag für die Transformation der Prozessindustrie und damit auch deren gesellschaftliche Akzeptanz.

Abbildung: Die fünf Thesencluster der Roadmap „Prozess-Sensoren 2027+“ (Quelle: Arbeitskreis)
Sie beleuchtet die vorangegangenen Technologie-Roadmaps: „Prozess-Sensoren 2005-2015“, „Prozess-Sensoren 2015+“ und „Prozess-Sensoren 4.0“ bezüglich der Gültigkeit der darin getroffenen Aussagen und entwickelt diese weiter.
Dabei wurden auch aktuelle Entwicklungen in der Verfahrenstechnik und auch neue Anwendungsfelder aus der biotechnologischen Pharmazie wie die Zell- und Gentherapie. Die neuesten Entwicklungen aus dem Bereich der Digitalisierung nehmen einen hohen Stellenwert ein. Z.B. sollen bisher im Kommunikationsdschungel untergegangene Vitaldaten der Sensoren für Smart Maintenance nutzbar gemacht werden.
Die Roadmap Prozess-Sensoren 2027+ wird sehr konkret und bleibt praxisnah. Die zahlreichen Technologie- und Anwendungsfelder werden durch Use Cases und Nutzenbetrachtungen belegt, die sehr deutlich aufzeigen, mit welchen konkreten Maßnahmen welche konkreten Verbesserungen zu erwarten sind. Das Spektrum dieser Optimierungen ist vielfältig. Neben den erwarteten Kosteneinsparungen dreht es sich u.a. auch um Auswirkungen auf die Sicherheit durch mehr und dichtere Informationen, höhere Flexibilität in den Prozessen, Fähigkeiten und Motivation der Bediener, Weiterbildungsmöglichkeiten.
Die Felder notwendiger Standardisierung werden aufgezeigt, damit im Rahmen der Möglichkeiten moderner Digitaltechnik die Informationen möglichst barrierefrei genutzt werden können.
Damit wird auch verdeutlicht, dass nicht nur die Systeme barrierefrei arbeiten sollen, sondern vor allem auch die beteiligten Bereiche in Zukunft näher aneinanderrücken müssen: Sensorspezialisten, OT-/Prozess-Verantwortliche, IT-Spezialisten.
Über den Lebenszyklus der Systeme und Sensoren betrachtet gilt dies vor allem aber auch für Forscher, Anwender und Hersteller. Dazu gibt es einen klaren Aufruf der Roadmap unter „Handlungsfelder und Ausblick“. Da fühlen wir uns als AK PAT mit unserem seit Langem gelebten Trialog von Akademia, Anwendern und Herstellern doch gut für die Zukunft aufgestellt.
Wer einen schnellen Überblick über die von den Autoren erwartete Entwicklung bei den Prozess-Sensoren haben möchte, dem sei ein Blick auf die Zusammenfassung der Thesen (Punkt 6) empfohlen.
Die Roadmap kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.
Der Donnerstag startete, nach Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Maik Müller von der tec5 AG, mit einem entspannten Quick Lunch und Gesprächen über die aktuelle Corona-Situation, die natürlich alle beschäftigte. Matthias Rädle hatte für den Konferenzraum einen ProxiCube mitgebracht, der die Luftqualität anhand der CO2– und Aerosolkonzentration misst und optische Signale gibt, sobald die Luft im Konferenzraum zu schlecht wurde, sodass die Fenster zum Lüften geöffnet wurden. Nach ausgelassenen Diskussionen über das Messprinzip (da kommen die PATler:innen in uns durch) und die Sinnhaftigkeit dahinter begann die eigentliche Sitzung des erweiterten Vorstands.
Es wurde eifrig aus den einzelnen Arbeitsgruppen berichtet; besonderer Fokus wurde hierbei auf die vor kurzem stattgefundene EuroPACT2021, die Außendarstellung des AK PAT sowie die Mitgliedergewinnung gelegt. Es wurde festgehalten, dass der AK aktiver auf der Plattform LinkedIn in Interaktion mit den Mitgliedern gehen möchte, um präsente, akute Themen und Fragestellungen im AK besser aufgreifen zu können.