Bericht des 12. interdisziplinären Doktorandenseminars 2018 in Berlin

Das 12. Interdisziplinäre Doktorandenseminar der Arbeitskreise Prozessanalytik, Chemo- und Biosensoren, Chemometrik und Qualitätsmanagement tagte dieses Jahr vom 25. Bis 27. März in den Räumlichkeiten der Gastgeber von der Bundesanstalt für Materialforschung und –prüfung (BAM) in Berlin Adlershof. Unter dem Leitthema „MVDA – von Daten zu smarten Entscheidungen“ trafen ca. 30 Teilnehmer/innen  aus Akademia und Industrie zusammen um den aktuellen Stand der Wissenschaft und Anwendung zu diesem Thema näher kennen zu lernen und zu diskutieren.

Nach einer verspäteten Anreise von vielen Teilnehmer/innen, aufgrund eines Schienenbruchs zwischen Hauptbahnhof und Adlershof, startete das Programm mit einer freundlichen Begrüßung von Florian Aupert und einem anschließenden Impulsvortrag von Herrn Dr. Clemens Minnich (S-Pact GmbH). Der Fachvortrag vermittelte einen interessanten Überblick über die Chemometrie und zeigte, welch hohe Relevanz das Auswerten von Spektraldaten in der Prozessüberwachung mit sich bringt. Ein üppiges Abendessen sorgte anschließend für ausreichende Energie und Kreativität für den von Herrn Dr. Alexander Brächer (Evonik Industries AG) moderierten Design Thinking Workshop. In zwei Teams wurden kreative Produktideen für eine Sensorentwicklung für die Alltagsbereiche „Wohnen“ und „Gesundheit“ in einer lockeren Atmosphäre bei Wein und Bier bearbeitet. Die Bearbeitung der Ideen erfolgte durch ganz verschiedene Herangehensweisen und breiteten den perfekten Raum sich untereinander kennen zu lernen. Die finalen Produkte der „iPott“ und der „ProtoTYP“ wurden durch eine impulsive Präsentation und durch ein lebhaftes Theaterstück der kritischen Jury vorgestellt und bewertet. Der erste Abend klang in den Veranstaltungsräumen der BAM aus.

Am nächsten Tag eröffnete Frau Dr. Kristina Eisen (BASF) das Seminar mit einem Vortrag über die „Chemometrie in der Prozessspektroskopie“. Der Vortrag veranschaulichte dem Publikum den Einsatz der Spektroskopie in der Industrie und bekräftigte viele Doktoranden/innen, die an der Universität in diesem Themenbereich forschen, in ihren Arbeiten. Die anschließenden Vorträge der Doktoranden/innen zeigten, wie weitreichend die Anwendungen der Analytik und der damit verbundenen Datenanalyse in Chemie/Materialwissenschaften und Biotechnologie sind. Forschungsergebnisse und Ansätze wurden diskutiert und boten die perfekte Gelegenheit eine neue Perspektive auf die eigene Forschung zu gewinnen und über den eigenen Tellerrand hinaus zu schauen. Bei Kaffee und Kuchen konnten in der Postersession weitere Forschungsergebnisse der Teilnehmern/innen betrachtet und besprochen werden.

Nach dem wissenschaftlichen Teil des Tages begann, nach einer kurzen Verschnaufpause im Hotel, die Führung durch den Technologiepark Adlershof. Ein Vortrag gab zunächst eine umfangreiche Übersicht über die Themengebiete der einzelnen Forschungsinstitute. Der Park wurde anschließend in einem 1,5 stündigen Rundgang besichtigt, wobei hier insbesondere die Windkanäle, in denen die Widerstandskraft von Flugzeugen in aerodynamischen Luftströmen untersucht worden sind, auf Neugier stießen.

Im Anschluss ging es per Taxi Shuttle nach Friedrichshain in das Restaurant Tempo-Box. Bei einem guten Essen in geselliger Runde wurden in einer lockeren Atmosphäre gute Gespräche mit neuen und alten Bekanntschaften geführt. Das Abendprogramm wurde in guter Stimmung in weiteren Bars in Friedrichshain über das offizielle Ende hinweg fortgesetzt.

Der nächste Tag begann, trotz einer recht kurzen Nacht für Einige, pünktlich mit einer weiteren letzten interessanten Vortragssession. Nach einer Kaffeepause präsentierte ein altbekanntes Gesicht des Doktorandenseminars, Herr Dr. Tobias Eifert, seinen Berufseinstieg in der Verfahrenstechnik bei der Evonik. Dies gab den Doktoranden/innen einen informativen Einblick wie es nach der Promotion weiter gehen könnte und welche Hürden von der Bewerbung bis hin zum ersten Arbeitstag auf einen zukommen können. Darüber hinaus berichtete Prof. Dr. Dominik Rabus von seinem sehr bemerkenswerten und abwechslungsreichen Lebenslauf und seinem Weg in die Selbständigkeit.

Der letzte Punkt des Seminars war die Preisausgabe für die besten Vorträge und Poster der Doktoranden/innen. Die Auszeichnung für den besten Vortrag erhielten Jens Claßen (Universität Hannover), Katharina Dahlmann (Universität Hannover) und Peter Werner (Universität Potsdam). Jan-Ole Kühn (Thyssenkrupp) wurde für das beste Poster nominiert.

Mit durchweg positiven Eindrücken und Erfahrungen endete das 12. Interdisziplinäre Doktorandenseminar mit einer herzlichen Verabschiedung der Teilnehmer/innen. Bereits bei der Verabschiedung wurden Kontakte und neue Termine für ein Wiedersehen ausgetauscht. Zusammengefasst kann gesagt werden, dass die Tagung ein voller Erfolg im Hinblick auf das Austauschen von wissenschaftlichen Ergebnissen waren und zusätzlich eine optimale Plattform zum Netzwerken geboten hat.

Ein besonderer Dank geht an Florian Aupert und Simon Kern, die das Seminar durch ihre ausgesprochen engagierte Organisation möglich gemacht haben.

Jens Claßen, Institut für Technische Chemie, Hannover

3. April 2018 Blog