Prozessanalytik-Preis

Der renommierte Prozessanalytik-Preis des Arbeitskreis Prozessanalytik wird jährlich für die beste Qualifizierungsarbeit auf dem Gebiet der Prozessanalytik im zurückliegenden Jahr vergeben.

Aus den Bewerbungen wählt ein Preis-Komitee den Preisträger/ die Preisträgerinnen aus.

Der Preis besteht typischerweise aus einer Urkunde, einem Preisgeld und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der DECHEMA oder der GDCh.

Neben der Anerkennung für die innovative und wirkungsvolle Arbeit im Bereich der PAT bietet der Preis auch die Möglichkeit, die Forschungsarbeit über verschiedene Kanäle, wie Konferenzen, einem breiteren Publikum vorzustellen.

 

  1. PAT Preis 2023 an Alexander Echtermeyer

    Bei winterlichen Temperaturen wurde vom 27. bis 29. November 2023 zum 18. Herbstkolloquium Prozessanalytik in die Hochschule Niederrhein in Krefeld geladen. 89 Teilnehmer aus Akademia, Industrie und Hersteller aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden beteiligten sich an der dreitägigen Konferenz, um Erfahrungen auszutauschen, Vorträgen zu lauschen und sich über neue Innovationen zu informieren. Ganz im Einklang mit dem Leitthema „P2P – Mit PAT zur Produktqualität“ erlebten die Teilnehmer Ausstellungen von Herstellern und Sessions in den Bereichen Innovation, Best Practice Spectroscopy, Success Stories, Probenaufbereitung und Technology Updates.

    Das Konferenzdinner fand im Krefelder Nordbahnhof statt, wo der Prozessanalytik-Award an Alexander Echtermeyer für seine Dissertation „Inline Spectroscopy with Model-Based Spectra Evaluation for Biorefinery Unit Operations“ verliehen wurde. Neben der Beurkundung erhält Alexander Echtermeyer ein Preisgeld in Höhe von €1.000, sowie eine zweijährige kostenfreie Mitgliedschaft in der GDCh oder der DECHEMA.

    Die Jury sieht die eingereichte Arbeit von Alexander Echtermeyer als herausragende methodische, modellbildende Innovation auf dem Gebiet Inline-Echtzeit-Monitoring biotechnologischer Prozesse und als instruktives Beispiel für eine erfolgreiches Anwendung prozessanalytischer Technologie auf die Produktion von nachhaltiger Plattformchemikalien aus lignozellulosehaltiger Biomasse.

    Herr Echtermeyer hat Modelle und Methoden für die Inline-Prozessanalytik für lignozellulosehaltige Biomasse, mit besonderem Fokus auf die Produktion von Itaconsäuren in Bioraffinerien entwickelt. Die Ergebnisse können für Carbonsäuren verallgemeinert werden. Er hat somit die Umwandlung von Biomasse in wertvolle Produkte vorangetrieben.  Die Prozessanalytik ist daher sehr wichtig für die die Charakterisierung und Optimierung der Reaktion. Insbesondere die Inline-Prozessanalytik in Echtzeit ermöglicht die Erfassung von Informationen während der Reaktion und ist so- wohl für die Forschung als auch für die Produktion von unschätzbarem Wert.

    Herr Echtermeyer lieferte Mithilfe der Inline-Prozessanalytik Prozessverständnis und darüber essenzielle Beiträge zur Verbesserung von Bioraffinerie-Prozessen: Die von ihm entwickelte wurde mehrfach erfolgreich in die praktische Anwendung, teils mit mehreren fluiden Phasen und komplexen Stoffgemischen, überführt. und trug zu höherer Prozesseffizienz bei. Darüber resultieren aus seiner Arbeit wertvolle Erkenntnisse zur Entwicklung von Prozessstrategien, die zur Reduktion und Vermeidung von für Bioraffinierung typischen Humin-Abbauprodukten und Ablagerungseffekten bei der chemokatalytischen Umwandlung von biogenen Roh- und Reststoffen führen werden.

    Herr Echtermeyer bereichert mit seiner Arbeit daher die PAT in ihren essenziellen Zielen: Echtzeitanalytik, Prozessverständnis, Prozessoptimierung und Nachhaltigkeit.

  2. PAT Preis 2022 an Desirée Töpfer und Oliver Pauli

    Das Kolloquium des AK PAT fand dieses Jahr vom 19. bis zum 21. September in Amersfoort, NL, bei unserem Gastgeber Yokogawa Europe B.V. statt. Alljährlich wird auf dieser Veranstaltung der Prozessanalytik Award vom Arbeitskreis Prozessanalytik für die beste akademische Masterarbeit und/oder Dissertation auf dem Gebiet der Prozessanalytik im deutschsprachigen Raum (DACH) für das jeweils vergangene Jahr vergeben.

    Aus den Bewerbungen wählt ein Preis-Komitee des erweiterten AK-Vorstandes den Preisträger/die Preisträgerin aus. Der Preis besteht aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1.000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der DECHEMA oder der GDCh.

    Das Preis-Komitee hatte es in diesem Jahr jedoch schwer, da viele Arbeiten eingereicht wurden. Zwei Arbeiten mit sehr unterschiedlichen Themen wurden als herausragend und damit als preiswürdig beurteilt. Preise kann man zwar teilen, da der AK PAT aber nichts von halben Sachen hält, wurde entschieden, den vollen Preis zweimal zu vergeben.

    Die beiden Preisträger Desirée Töpfer und Oliver Pauli nahmen am Kolloquium teil und erhielten ihre Preise aus den Händen von Prof. Dr. Martin Jäger und Dr. Tobias Eifert, Vorstandsmitglieder des AK PAT, auf dem Gesellschaftsabend.

    Desirée Töpfer, Master im Studiengang Chemie an der Humboldt-Universität, Berlin für ihre Masterarbeit

    Prozessanalytik an Hydroformylierungsreaktionen in Mikroemulsion im Labormaßstab

    Die Jury sieht die eingereichte Arbeit von Désirée Töpfer als herausragende Innovation auf dem Gebiet der kombinierten in situ-Analysen-Verfahren zur Modellierung von Mikroemulsionen und als wichtigen Fortschritt auf dem Weg zur Echtzeitdaten gesteuerten Prozessautomatisierung.

    Oliver Pauli, Master im Studiengang Chemistry for the Lifesciences CLS an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Wädenswil, CH, für seine Masterarbeit

    Dynamisch Kinetische Racematspaltung – Scale-Up einer Modellreaktion

    Die Jury sieht die eingereichte Arbeit von Oliver Pauli als herausragende methodische Innovation auf dem Gebiet Echtzeit-Monitoring pharmazeutisch relevanter Prozesse und als instruktives Beispiel für ein erfolgreiches Up-Scaling vom Labor- zum Technikumsmaßstab.

    Vorstand und erweiterter Vorstand des AK PAT gratulieren den beiden Preisträger*innen und hoffen, dass diese Preise ein nützlicher Baustein für Ihre weiteren Karrieren sind.

  3. PAT Preis 2020 an Julia Steinbach und Johannes Möller

    Der Prozessanalytik-Preis des Arbeitskreises wurde auch dieses Jahr wieder für die besten Qualifizierungsarbeiten auf dem Gebiet der Prozessanalytik im zurückliegenden Jahr vergeben. In diesem Jahr wurden im Gegensatz zu den Vorjahren zwei Preise verliehen:

    Ein Preis für die beste Masterarbeit und ein Preis für die beste Doktorarbeit.

    Die Verleihung erfolgte im Rahmen des Kolloquiums. Der PAT-Award für die beste Master-Arbeit mit dem Titel „Process Analytical technology- based process characterization in a flow reactor for continuous silicon resin synthesis“ wurde Frau Julia Steinbach und der PAT-Award für die beste Dissertation mit dem Titel „Modeling and experimental analysis of antibody-producing cell culture processes: from metabolism over population to design and scale-up“ wurde Herrn Dr. Johannes Möller verliehen.

    Verleihung des Prozessanalytik-Preis 2020: Beste Masterarbeit an Julia Steinbach von der Hochschule Reutlingen, beste Dissertation an Johannes Möller von der TU Hamburg

  4. PAT Preis 2019 an Martin Gluch

    Der Prozessanalytik-Preis des Arbeitskreises wird regelmäßig für die beste Qualifizierungsarbeit auf dem Gebiet der Prozessanalytik im zurückliegenden Jahr vergeben. Die Verleihung erfolgte im Rahmen der Jubiläumskolloquiums am Gesellschafterabend. Diesjähriger Preisträger war Martin Gluch (Covestro), er wurde für seine hervorragende Masterarbeit zur Automatisierung mit Potential zur Mensch-Maschine Zusammenarbeit ausgezeichnet. Neben der Beurkundung erhält der Gewinner ein Preisgeld in Höhe von €1.000, sowie eine zweijährige kostenfreie Mitgliedschaft in der GDCh oder der DECHEMA.

    Insbesondere bei Bioprozessen sind zur optimalen Prozessführung zahlreiche atline Analysen erforderlich, die von Laborpersonal durchgeführt werden müssen. Herr Gluch beschreibt in seiner Masterarbeit, wie mit einem kollaborativen Roboter (Cobot)-System häufig wiederkehrende Laboranalysen automatisiert werden können. Seine Arbeit stellt damit einen wesentlichen Fortschritt für die Prozessanalytik dar. Auf dieser Grundlage können schneller effiziente Prozesse entwickelt und gleichzeitig die Mitarbeiter im Labor von monotonen Arbeiten entlastet werden.

    Insbesondere enthält die Arbeit auch eine sorgfältige Sicherheitsbetrachtung zur Zusammenarbeit mit dem Cobot-System. Damit erscheint sogar ein paralleles Arbeiten von Mensch und Maschine in einem gemeinsamen Laborbereich realisierbar.

  5. PAT Preis 2018 an Robert Schalk

    Der Prozessanalytik-Preis 2018 des AK Prozessanalytik wurde im Rahmen des 14. Kolloquiums Prozessanalytik vom 03.-05. Dezember 2018 in Hannover an Robert Schalk verliehen. Der Preis wird für die besten Qualifizierungsarbeiten auf dem Gebiet der Prozessanalytik im zurückliegenden Jahr vergeben. Aus den Bewerbungen hat ein Preis-Komitee des Vorstands des Arbeitskreises die Preisträger ausgewählt. Der Preis besteht jeweils aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1.000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der GDCh oder DECHEMA. Herzlichen Glückwunsch!

    Der Preis für die beste Dissertation wurde an Herrn Robert Schalk, TU Berlin für seine Dissertation: „Bioprozessanalytik mittels Raman- und MIR-ATR-Spektroskopie“ verliehen. Die Arbeit wurde an der Hochschule Mannheim, Institut für Prozessmesstechnik und Innovative Energiesysteme durchgeführt. Hier eine Auszug aus der Begründung des Preis-Komitees des erweiterten Vorstandes des Arbeitskreises: „Die Arbeit beschäftigt sich mit einem Kernthema der Prozessanalytik. (…) Der durchgeführte Vergleich von Raman- und MIR-Messtechnik ist auch für andere Geräteentwicklungen und Prozesse vorbildlich. Der vorgestellte kompakte MIR-Sensor und die kontaktlose Ramansonde besitzen ein hohes Potenzial für Anwendungen und zukünftige Geräteentwicklungen in der Prozessanalytik. (…)“

    Herr Schalk konnte bei der Verleihung selber leider nicht anwesend sein, daher wurde der Preis stellvertretend durch Matthias Rädle (Hochschule Mannheim) entgegen genommen. Die Weitergabe des Preises an Herrn Schalk erfolgte im Anschluss des Kolloquiums durch Ulrich Schünemann (BASF), da Herr Schalk aktuell in seiner Gruppe tätig ist.

    Verleihung des Prozessanalytik-Preis 2018 durch Christoph Herwig (Vorsitzender des Vorstands AK PAT, Mitte) stellvertretend an Matthias Rädle (Hochschule Mannheim, Rechts) mit freundlicher Begleitung von Ulrich Schünemann (BASF, Links), welcher den Preis an Herrn Schalk weitergab.

  6. PAT Preis 2017 an Johannes Paul Waclawek und Lukas Wander

    Der Prozessanalytik-Preis 2017 des AK Prozessanalytik konnte im Rahmen des 13. Kolloquiums Prozessanalytik vom 21.-22. November 2017 in Esslingen an zwei Preisträger verliehen werden. Der Preis wird für die besten Qualifizierungsarbeiten auf dem Gebiet der Prozessanalytik im zurückliegenden Jahr vergeben. Aus den Bewerbungen hat ein Preis-Komitee des Vorstands des Arbeitskreises die Preisträger ausgewählt. Der Preis besteht jeweils aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1.000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der GDCh oder DECHEMA. Herzlichen Glückwunsch!

    Der Preis für die beste Dissertation wurde an Herrn Johannes Paul Waclawek, TU Wien für seine Dissertation: „Development of Mid-Infrared Laser Based Photoacoustic and Photothermal Trace Gas Sensors“ verliehen. Seine Dissertation schrieb Herr Waclawek an der Technischen Universität Wien am Institut für Chemische Technologien und Analytik.

    Der Preis für die beste Masterarbeit wurde an Herrn Lukas Wander, BAM Berlin für seine Masterarbeit: „Untersuchung modularer kontinuierlicher Prozesse mittels Online-NMR-Spektroskopie“ verliehen. Seine Masterarbeit fertigte Herr Wander an der Humboldt-Universität Berlin am Institut für Chemie an.

  7. PAT Preis 2016 an Marco Wunsch

    Der Prozessanalytik-Preis 2016 des AK Prozessanalytik konnte im Rahmen des 12. Kolloquiums Prozessanalytik 28.-30.11.2016 in Berlin dieses Jahr zum achten Mal verliehen werden. Der Preis wird für die besten Qualifizierungsarbeiten auf dem Gebiet der Prozessanalytik im zurückliegenden Jahr vergeben. Aus den Bewerbungen hat ein Preis-Komitee des Vorstands des Arbeitskreises die Preisträgerinnen ausgewählt. Der Preis besteht jeweils aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1.000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der GDCh oder DECHEMA.

    Der Preis wurde verliehen an Herrn Marco Wunsch, BASF SE für seine Masterarbeit: ,,Untersuchung der Eignung des Verfahrens Multiplexing GC für prozessanalytische Messungen“. Seine Masterarbeit fertigte Herr Wunsch an der Hochschule Mannheim an.

    In seiner Arbeit untersuchte Herr Wunsch die Multiplexing GC für prozessanalytische Messungen. Dabei wurde eine Analysenmethode mit dem Verfahren der Hadamard-Transformations-basierten Multiplex-Gaschromatographie (mpGC) entwickelt. Damit gelang der quantitative Nachweis von Benzol, Toluol, Ethylbenzol und den 3 Strukturisomeren des Xylols (BTEX) im Messbereich von 1–10 ppb in einem CO2 Strom. Die Probe wird mit Hilfe eines Multiplex-Injektors bis zu 512 Mal nach einer pseudozufälligen Sequenz in einen Gaschromatographen injiziert. Der Testchromatograph lieferte die gesamte Zeit zuverlässig Messwerte. Damit konnte die Robustheit und Zuverlässigkeit der Messmethode mpGC als prozessanalytische Messung in einer chemischen Produktionsanlage gezeigt werden.

  8. PAT Preis 2015 an Karin Wieland und Betina Kessler

    Der Prozessanalytik-Preis 2015 des AK Prozessanalytik konnte im Rahmen des GDCh-Wissenschaftsforums 30.08.-02.09.2015 in Dresden dieses Jahr an zwei Preisträgerinnen verliehen werden. Die Preisverleihung fand bereits zum siebten Mal statt. Der Preis wird für die besten Qualifizierungsarbeiten auf dem Gebiet der Prozessanalytik im zurückliegenden Jahr vergeben. Aus den Bewerbungen hat ein Preis-Komitee des Vorstands des Arbeitskreises die Preisträgerinnen ausgewählt. Der Preis besteht jeweils aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1.000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der DECHEMA.

    Ein Preis wurde verliehen an Frau MSc. Betina Kessler, TU München für ihre Masterarbeit: ,,Multikomponentenanalyse von Energy Drinks mit Hilfe multimodaler optischer Spektroskopie und chemometrischer Verfahren“. Ihre Masterarbeit fertigte Frau Kessler an der Technischen Universität München, Forschungszentrum Weihenstephan f. Brau- und Lebensmittelqualität bei Prof. Dr.-Ing. F. Jacob an.

    Um bei dem heute herrschenden Kostendruck in der Getränkeindustrie noch profitabel produzieren zu konnen, sind moderne Hochleistungs-Abfüllanlagen notwendig, die schnell, flexibel, mit wenig Personal und trotzdem ständig kontrolliert abfüllen. Um diese Hochleistungsprozesse zu beherrschen und außerdem der Produkthaftungsproblematik entgegenzuwirken, ist der Abfüller gezwungen, die Qualität seiner Produkte kontinuierlich und rückverfolgbar zu überwachen und zu dokumentieren. Wird die Prozessanalytik mit komplexer Datenanalyse gekoppelt, ermöglicht dies eine kontinuierliche Qualitätskontrolle in Kombination mit einer darauf aufbauenden effizienten Prozessführung.

    Frau Kessler hat in Ihrer Masterarbeit zusammen mit Dausch Technologies GmbH ein Konzept für eine mögliche kontinuierliche Inline-Methode für die Untersuchung unterschiedlicher Inhaltsstoffe in Getränken auf Basis der multimodalen optischen Spektroskopie entwickelt. Am Beispiel von Energy Drinks sollten Einzelkomponenten wie z. B. Vitamine, Taurin, Koffein etc. in Vielstoffgemischen bestimmt werden, auch wenn die natürlichen Grundstoffkomponenten eine hohe Variabilität zeigen. Schwerpunkt der Arbeiten war neben der Entwicklung der optischen Spektroskopie (UV-Vis, Raman, IR, Fluoreszenz) insbesondere die Entwicklung und Validierung einer einfachen Kalibrationsmethode zur quantitativen Bestimmung der Einzelkomponenten.

    In dieser Arbeit ist es erstmals gelungen, für Mehrkomponentensysteme zu zeigen, dass eine Standardaddition zu einer bestehenden unbekannten Matrix in Verbindung mit Spektroskopie und multivariater Datenanalyse als Kalibrationsmethode für die Online-Prozesskontrolle eingesetzt werden kann. Dies war ein sehr anspruchsvolles Thema, sowohl von Seiten der Präparationstechnik (Stichwort: repräsentative Probe) als auch von Seiten der spektroskopischen Analyse (Stichwort: Selektivität und Sensitivität). Im ersten Schritt wurden unter Berücksichtigung der molekularen Struktur der Komponenten und den notwendigen Bestimmungsgrenzen versucht, mit theoretischen Überlegungen die Wellenlängenbereiche für die spektrale Untersuchung einzugrenzen. Dies ist eines der wenigen gelungenen Beispiele, wo die multivariate Datenanalyse nicht nur eine rein korrelative Beziehung zwischen spektraler Signatur und Eigenschaft herstellt, sondern die Klassifizierung auf Basis von wissenschaftlichen Grundlagen (,,first principles“) erfolgt.

    Nachdem durch eine Vielzahl von unterschiedlichen optischen Aufbauten und Einstellungen die optimale Messtechnik (Signal zu Rauschverhältnis) entwickelt wurde, konnte die Basis für eine verlässliche und kausale Bestimmung von bis zu zehn unterschiedlichen Einzelkomponenten in einem Stoffmengengemisch entwickelt werden. Besonders hervorzuheben ist die kritische Auseinandersetzung bei der Bewertung der Güte der Modelle, die Frau Kessler mit Hilfe von DoE und einem unabhängigen Probenset validieren konnte.

    Ein weiterer Preis wurde verliehen an Frau DI Karin Wieland für ihre Diplomarbeit ,,Hyperspectral Imaging of Hyphae and Spores of Penicillium Chrysogenum using Confocal Raman (Micro-)spectroscopy”, die an der Technischen Universität Wien, lnstitut für Chemische Technologien und Analytik entstanden ist. Betreuer war Prof. Dr. B. Lendl. Die Arbeit wurde in wissenschaftlicher Zusammenarbeit mit Sandoz AG und Prof. Christoph Herwig (Bioprozesstechnik, TU Wien) durchgeführt.

    Frau Wieland hat sich in ihrer Arbeit mit der prozesstechnisch wichtigen Frage der Lebensfähigkeit von P.-chrysogenum-Sporen beschäftigt. Im Besonderen war es ihre Aufgabe, eine auf der Raman-Spektroskopie basierende Methode zur potentiell raschen und markierungsfreien Unterscheidung zwischen lebensfähigen und toten Sporen zu finden. Fernziel der durch die Arbeit von Frau Wieland initiierten Studie ist die Entwicklung einer raschen Screening-Methode um die Qualität des Sporeninokulums möglichst noch vor dessen Einsatz bestimmen zu können. Dadurch soll es gelingen das eingesetzte Sporeninokulum zu optimieren sowie Prozessparameter bereits in einem sehr frühen Stadium an die vorliegende Qualität anpassen zu können.

    Eines der großen Probleme bei der Vermessung von Sporen mittels der Raman Mikroskopie ist ihre hohe Thermolabilität. Diese kann dazu führen, dass die Sporen während der Messung verbrennen. Frau Wieland hat mehrere Methoden zur schnelleren Wärmeableitung für diese Proben adaptiert und getestet. Weiterhin wurde durch die Auswahl der optimalen Laserwellenlänge die pro Photon eingebrachte Energie an die Probe adaptiert. In Ergänzung wurde auch der Einsatz der oberflächenverstärkter Raman Spektroskopie (SERS) zur Aufnahme von reproduzierbaren sowie qualitativ hochwertigen Sporenspektren untersucht. Durch Verwendung der SERS Technik, hier wurden mit Hydroxylamin reduzierte Silberkolloide verwendet, gelang es Frau Wieland die lntensität der Raman-Spektren signifikant zu erhöhen sowie die Autofluoreszenz der Probe zu löschen. Mittels SERS konnte die eingebrachte Laserleistung reduziert und eine schonende Vermessung der Sporenproben erreicht werden.

    Im Zuge ihrer Diplomarbeit gelang es Frau Wieland ein Protokoll zur raschen Probenvorbereitung mit anschließender Raman-Messung zu erstellen. Sie konnte zeigen, dass es mit Hilfe der Raman-Spektroskopie möglich ist, tote von lebendigen Sporen klar zu unterscheiden.

  9. PAT Preis 2014 an Gabriela Gentner

    Der Prozessanalytik-Preis 2014 des AK Prozessanalytik konnte im Rahmen der ProcessNET-Jahrestagung 30.09.-02.10.2014 in Aachen verliehen werden. Die Preisverleihung fand bereits zum sechsten Mal statt. Der Preis wird für die beste Qualifizierungsarbeit auf dem Gebiet der Prozessanalytik im zurückliegenden Jahr vergeben. Aus den Bewerbungen hat ein Preis-Komitee des erweiterten Vorstandes des Arbeitskreises den Preisträger ausgewählt. Der Preis besteht jeweils aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1.000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der DECHEMA.

    Der Preis wurde verliehen an Frau Gabriela Gentner, TU Dresden für ihre Diplomarbeit „Prozessintensivierung eines Produktionsschrittes zur Herstellung eines Elektrolyts“.

    Ihre Diplomarbeit wurde im Rahmen einer Zusammenarbeit mit der TU Dresden und der Lonza AG in Visp/CH angefertigt. Die Herausforderung war, eine Reaktionsoptimierung durchzuführen ohne das Vorhandensein einer Referenzanalytik. Frau Gentner löste das Problem mit Hilfe der Online-MIR-Spektroskopie und der multivariaten Datenanalyse. Um die Konzentrationen der Reaktionsspezies vorhersagen zu können, war es vor allem notwendig die verschiedenen Reaktionsprodukte und entsprechende Gleichgewichte zu identifizieren. Dies gelang Frau Gentner mit der Erstellung von „Indirect Hard“ Modellen. Nach der Identifizierung konnte eine relative Kalibrierung zur Vorhersage der Konzentration erfolgen.

  10. PAT Preis 2013 an Adrian Wyss

    Der Prozessanalytik-Preis 2013 des AK Prozessanalytik konnte im Rahmen der 3. EuroPACT 2014 verliehen werden. Die Preisverleihung fand bereits zum fünften Mal statt. Der Preis wird für die beste Qualifizierungsarbeit auf dem Gebiet der Prozessanalytik im zurückliegenden Jahr vergeben. Aus den Bewerbungen hat ein Preis-Komitee des erweiterten Vorstandes des Arbeitskreises den Preisträger ausgewählt. Der Preis besteht jeweils aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der DECHEMA.

    Der Preis wurde verliehen an Herrn Adrian Wyss, ZHAW Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Life Sciences und Facility Management, ICBC Institute for Chemistry and Biological Chemistry für seine Diplomarbeit „Einsatz von Fluoreszenzspektroskopie für die Reinigungskontrolle bei der Herstellung von Feinchemikalien“

    Referenten und Industriepartner waren Prof. Dr. Achim Ecker, Wädenswil, Dr. Denis Planchenault, Motorex AG, Langenthal und Dr. Tobias Merz, Lonza Ltd., Visp.

     

  11. PAT Preis 2012 an Patrick Hitzer und Roland Hass

    Gleich zwei Prozessanalytik-Preise 2012 des AK Prozessanalytik konnten im Rahmen der ProcessNET-Jahrestagung in diesem Jahr verliehen werden. Die Preisverleihung fand bereits zum vierten Mal statt. Der Preis wird für die beste Qualifizierungsarbeit auf dem Gebiet der Prozessanalytik im zurückliegenden Jahr vergeben. Aus den Bewerbungen hat ein Preis-Komitee des erweiterten Vorstandes des Arbeitskreises den Preisträger ausgewählt. Der Preis besteht jeweils aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der DECHEMA.

    Der Preis für die beste Master-Thesis wurde an
    Herrn Patrick Hitzer, Hochschule Reutlingen für seine Arbeit „Optimierung und Validierung eines hyperspektralen Imaging Systems für die Streulichtspektroskopie von Nanostrukturen“ vergeben. Herr Hitzer hat sich darin mit dem Einsatz von Pushbroom-Imaging-Systemen und die erfolgreiche Integration in ein Mikrospektralphotometer (MPM) beschäftigt. Es wurde eine ausführliche Charakterisierung und Kalibrierung des zusammengefügten Gesamtsystems durchgeführt. Ferner wurden Messungen an Modellpartikeln durchgeführt, welche in der Größenordnung von Chromosomen liegen. Das Abscannen der Proben ermöglicht es, mehrere Objekte zu erfassen, wohingegen statische Messungen auf das Sichtfeld des Spektrographen zum Zeitpunkt der Bildaufnahme begrenzt sind.

    Der Preis für die beste Promotionsarbeit wurde an Herrn Dr. Roland Hass, Universität Potsdam, für seine Arbeit „Angewandte Photonendichtewellen-Spektroskopie“ verliehen, die er im Frühjahr 2012 sehr erfolgreich verteidigt hat. In seiner Arbeit beschäftigt sich Herr Hass mit dem anwendungsbezogenen Einsatz der neuartigen Photonendichtewellen(PDW)-Spektroskopie – insbesondere zur Charakterisierung von flüssigen Dispersionen. Dabei können u. a. Konzentrationen verschiedener Bestandteile und Teilchengrößen vom Nano- bis Mikrometerbereich sowie Informationen zum Aggregatzustand disperser Bestandteile gewonnen werden. Herr Hass betritt mit seiner Arbeit, die an der Schnittstelle zwischen Faseroptik, Hochfrequenztechnik, Physikalischer Chemie, Polymer- und Lebensmittelchemie und Biotechnologie angesiedelt ist, wissenschaftliches Neuland.

  12. PAT Preis 2011 an Marek Höhse

    Der Prozessanalytik-Preis 2011 des AK Prozessanalytik wurde in diesem Jahr im Rahmen des „8th European Congress of Chemical Engineering“ (ECCE 2011) im ICC International Congress Center Berlin verliehen, wo sich mehr als 3.000 Fachleute aus Verfahrenstechnik, Chemie und Biotechnologie versammelt hatten. Auch wenn es keine spezielle Prozessanalytik-Session gab, so waren doch prozessanalytische Vorträge und Poster in allen Fachsymposien zu finden. Das gab den Prozessanalytikern die Möglichkeit, Kontakte zu anderen Fachkollegen zu knüpfen, vielfältige wissenschaftliche Diskussionen zu führen und ganz einfach auch einmal über den eigenen Tellerrand hinauszuschauen. Weil die Prozessanalytik eine wichtige Rolle bei der Prozesssteuerung spielt, erfolgte die Preisverleihung zu Beginn der Session „Advanced Process Control: Applications in Pharmaceutical Industries“.

    Der Prozessanalytik Award wurde in diesem Jahr bereits zum dritten Mal vom Arbeitskreis Prozessanalytik für die beste Qualifizierungsarbeit auf dem Gebiet der Prozessanalytik im zurückliegenden Jahr vergeben. Aus den Bewerbungen hat ein Preis-Komitee des erweiterten Vorstandes des Arbeitskreises den Preisträger ausgewählt. Der Preis besteht jeweils aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1.000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der DECHEMA. Der Preisträger des Prozessanalytik Award 2011 ist Herr Dr. Marek Höhse (Sartorius, Göttingen).

    Dr. Höhse hat seine Dissertation zum Thema „Kombination von Raman- und Laserinduzierter Plasma-Spektroskopie für die Mikroanalyse“ an der BAM Bundesanstalt für Materialforschung und -prüfung angefertigt und an der Humboldt-Universität Berlin verteidigt. Gegenstand war die instrumentelle Entwicklung der Kombination der spektroskopischen Verfahren Raman- und Laserinduzierte Plasma-Spektroskopie. Nach dem erfolgreichen Aufbau und der Validierung des neu entwickelten, kombinierten Instruments begann Herr Höhse die Arbeiten an einem portablen, kombinierten Aufbau, wobei er ausführlich die Einsatzmöglichkeiten diodengepumpter Festkörperlaser bezüglich der Verwendung für LIBS- und Raman-Spektroskopie untersuchte. Als Ergebnis zeigte sich, dass diese portablen Laser herkömmlich eingesetzte mit Blitzlampen gepumpte Laser hinsichtlich Messgeschwindigkeit und -empfindlichkeit bei Weitem übertreffen. Darüber hinaus arbeitete Herr Höhse an der Datenfusion von LIBS- und Ramanspektren sowie ihrer kombinierten chemometrischen Auswertung. Die Arbeiten von Herrn Höhse sind wegbereitend für eine At- und Online-Prozessanalytik mit kompakten und robusten Bauteilen. Besonders interessant sind die Studien diodengepumpter Festkörperlaser für die Raman-Spektroskopie, die in hoher Pulswiederholung vergleichbare und teils bessere Ergebnisse als Dauserstrichlaser zeigen. Die Arbeiten von Herrn Höhse wurden in internationalen Zeitschriften publiziert. Herr Höhse ist jetzt für die Fa. Sartorius Weighing Technology GmbH in Göttingen tätig.