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Weiterbildungsangebot des AK PAT

post by Werner Worringen

Im Arbeitskreis Prozessanalytik kommt eine Menge Erfahrung aus der analytischen Messtechnik zusammen. Analytische Messtechnik einzusetzen, setzt voraus, die Messtechnik zu beherrschen, darüber hinaus aber auch die industriellen Prozesse zu verstehen, die es zu überwachen und zu regeln gilt. Eine bedeutende Rolle spielt dabei auch das Verständnis der Prozessanbindung. Technik und Messaufgabe müssen gleichermaßen verstanden werden.

Die AK PAT Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Weiterbildung – PAT von und für angehende PATLer“ hat sich dieser übergreifenden Thematik angenommen und einen Weiterbildungskurs entwickelt:

Optische Messtechnik in der industriellen PAT-Anwendung

Erfahrene industrielle Anwender und universitäre Forscher des Arbeitskreis Prozessanalytik vermitteln in zwei Tagen jeweils die Technik und gelöste Aufgaben aus der Praxis im Bereich der Gas-, Flüssigkeits- und Feststoffanalytik mittels optischer Messtechnik an TechnikerInnen, IngenieurInnen und NaturwissenschaftlerInnen, die sich im Bereich Prozessanalytik weiterbilden möchten.

Dieser Weiterbildungskurs wird vom DECHEMA-Forschungsinstitut in Kooperation mit der DECHEMA-Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. angeboten.

Weitere inhaltliche Informationen, sowie Preise und die Möglichkeit zur Anmeldung erhaltet Ihr hier.

Wir freuen uns auch über Fragen, Kommentare oder Vorschläge unter Vorstand@arbeitskreis-prozessanalytik.de

12. Oktober 2022 Blog

AK PAT verleiht Prozessanalytik Award auf Kolloquium 2022 – gleich zweimal!

post by Werner Worringen

Das Kolloquium des AK PAT fand dieses Jahr vom 19. bis zum 21. September in Amersfoort, NL, bei unserem Gastgeber Yokogawa Europe B.V. statt. Alljährlich wird auf dieser Veranstaltung der Prozessanalytik Award vom Arbeitskreis Prozessanalytik für die beste akademische Masterarbeit und/oder Dissertation auf dem Gebiet der Prozessanalytik im deutschsprachigen Raum (DACH) für das jeweils vergangene Jahr vergeben.

Aus den Bewerbungen wählt ein Preis-Komitee des erweiterten AK-Vorstandes den Preisträger/die Preisträgerin aus. Der Preis besteht aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1.000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der DECHEMA oder der GDCh.

Das Preis-Komitee hatte es in diesem Jahr jedoch schwer, da viele Arbeiten eingereicht wurden. Zwei Arbeiten mit sehr unterschiedlichen Themen wurden als herausragend und damit als preiswürdig beurteilt. Preise kann man zwar teilen, da der AK PAT aber nichts von halben Sachen hält, wurde entschieden, den vollen Preis zweimal zu vergeben.

Die beiden Preisträger Desirée Töpfer und Oliver Pauli nahmen am Kolloquium teil und erhielten ihre Preise aus den Händen von Prof. Dr. Martin Jäger und Dr. Tobias Eifert, Vorstandsmitglieder des AK PAT, auf dem Gesellschaftsabend.

 

 

 

 

Desirée Töpfer, Master im Studiengang Chemie an der Humboldt-Universität, Berlin für ihre Masterarbeit

Prozessanalytik an Hydroformylierungsreaktionen in Mikroemulsion im Labormaßstab

Die Jury sieht die eingereichte Arbeit von Désirée Töpfer als herausragende Innovation auf dem Gebiet der kombinierten in situ-Analysen-Verfahren zur Modellierung von Mikroemulsionen und als wichtigen Fortschritt auf dem Weg zur Echtzeitdaten gesteuerten Prozessautomatisierung.

 

Oliver Pauli, Master im Studiengang Chemistry for the Lifesciences CLS an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Wädenswil, CH, für seine Masterarbeit

Dynamisch Kinetische Racematspaltung – Scale-Up einer Modellreaktion

Die Jury sieht die eingereichte Arbeit von Oliver Pauli als herausragende methodische Innovation auf dem Gebiet Echtzeit-Monitoring pharmazeutisch relevanter Prozesse und als instruktives Beispiel für ein erfolgreiches Up-Scaling vom Labor- zum Technikumsmaßstab.

 

Vorstand und erweiterter Vorstand des AK PAT gratulieren den beiden Preisträger*innen und hoffen, dass diese Preise ein nützlicher Baustein für Ihre weiteren Karrieren sind.

Eine Kontaktaufnahme mit ihnen kann über diesen Link vermittelt werden vorstand@arbeitskreis-prozessanalytik.de

11. Oktober 2022 Blog

Well done – 17. AK PAT Colloquium in Amersfoort

On September 19 – 21, 2022 the AK PAT (Arbeitskreis Prozessanalytik – Working Group Process Analytics) expanded its sphere of  activity  geographically when it held its 17. Colloquium at YOKOGAWA Europe B.V. in Amersfoort in the Netherlands. In a very nice environment participants from numerous countries met for two and a half days in persona to listen, talk and exchange with each other about.

  • EUROPEAN SUCCESS STORIES
  • PAT INNOVATION: LAB TO LARGE SCALE
  • PAT AND DATA
  • PAT INNOVATION: NOVEL REAL TIME PAT
  • PAT MINIATURIZATION

Latest PAT developments could also be seen in the Poster session. In just 1 minute 15 young researchers each briefly introduced their work and described it in detail in front of the posters in the poster exhibition. Three of them finally went out with a price! We will report later in more detail.

 

 

 

 

 

 

Another party of our trialog concept are PAT manufacturers who each gave an introduction to their products and technologies in an exhibitors‘ pitch session. Detailed talks took place then in the manufactureres exhibition in Yokogawa’s hall.

 

 

 

 

 

AK PAT once again advertised the Process Analytics Award for a master‘s thesis or a dissertation done in 2021. Traditionally the winner will be announced and the award handed over during the social event in the evening. This time this ended with a surprise: We had even two winners with quite different topics. We will report later about this in detail as well. Finally Prof. Martin Jäger had another surprise: The winners did not need to split the prize; they both got the full award! Congratulation.

 

 

 

 

 

It finally turned out that this exchange across the borders was more then fruitful and the right approach with the colloquium to get an even broader exchange on applications, direction and innovation of process analytics as a contribution to solve the problems  of our world.

Special thanks to Yokogawa for being our appreciated host and major sponsor; thank you to all sponsors and contributors for your support.

28. September 2022 Blog

AK PAT Kolloquium – Prozessanalytiker*innen im Austausch

post by Werner Worringen

Am 19. – 21.09.2022 trifft sich die Gemeinde der Prozessanalytiker*innen zum Kolloquium des Arbeitskreis Prozessanalytik und thematisiert den Beitrag der PAT zu den führenden Themen der Industrie: Nachhaltigkeit und Circular Economy, Harmonisierung, Qualitäts- und Leistungs-Monitoring, PAT-Innovationen auf europäischer Ebene. Moleküle kennen keine Nationalität. Das Kolloquium findet in diesem Jahr in Amersfoort, NL statt.

Die Vorträge des Programms konzentrieren sich auf die Themen

– PAT Innovation: Lab to large Scale

– PAT and Data

– Novel real time PAT

– PAT miniaturization

 

Austausch bedeutet aber deutlich mehr als Vorträge zu hören und zu diskutieren. Der Arbeitskreis Prozessanalytik hat sich dem Trialog verschrieben. In voller Intensität diskutieren hier Forschende/Lehrende, industrielle Anwender und Hersteller miteinander und entwickeln Lösungsideen in dedizierten Arbeitskreisen, sei es zum Thema PAT und KI, Daten oder Fortbildung. Die Ergebnisse sind offen und aktive Beteiligung ist möglich und erwünscht.
Besonders angesprochen und aktiv sind die Trialog-Partner Nr. 4 – die Jungakademiker, die im Arbeitskreis ein erstes Netzwerk finden; und gar nicht selten sogar einen Karrierestart.

Austausch auf dem Kolloquium, was bedeutet das? Austausch bedeutet z.B. eine Poster-Ausstellung mit Poster Pitches im Forum und die Chance auf einen vom Fachpublikum vergebenen Preis. Von dem wird man nicht reich, aber thematisch und persönlich sichtbar – vielleicht der größere Wert.

Die Hersteller präsentieren sich ebenfalls mit Poster/Poster-Pitches und mit einer Ausstellung, in der man sie mal nicht nur von der klassischen Messeseite kennenlernen kann. Sichtbarkeit ist gerade auch für Hersteller wichtig; eine gute Gelegenheit dazu, auch über das Kolloquium hinaus, bietet sich ihnen mit der Übernahme einer Sponsorschaft.

Am Dienstagabend genießen wir die Abendveranstaltung mit dem Höhepunkt der Verleihung des Prozessanalytikpreises und vertiefen die Gespräche, für die die Pausen in der Veranstaltung nicht gereicht haben.

Alles zu Registrierung, Postereinreichung, Poster- und Prozessanalytikpreis, Ausstellung und Sponsorschaft, Hotels und dem vollen Programm findet sich hier.

Der Arbeitskreis Prozessanalytik ist ein Arbeitskreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh); das Kolloquium wir ausgerichtet von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

10. August 2022 Blog

Ad hoc – Arbeitsgruppe „Künstliche Intelligenz in der PAT“, AG KIPAT

post by Matthias Rädle

Das Schlagwort künstliche Intelligenz ist inzwischen in aller Munde und ist auch für den Arbeitskreis Prozessanalytik ein hochaktuelles Thema. Wie schon auf unserer Homepage und in unserem LinkedIn-Account dargestellt, haben wir in letzter Zeit mehrere Arbeitsgruppen gegründet, die sich mit speziellen Themen aus dem Gesamtumfeld der PAT befassen. Eine dieser Arbeitsgruppen ist die AG KIPAT, die sich mit der künstlichen Intelligenz in der Prozessanalysentechnik befasst. Augenblicklich wirken in der Arbeitsgruppe mit: Maik Müller, Eva Krolitzky, Felix Schlecht, Tobias Schenk und Matthias Rädle. Unterstützt werden wir fachlich noch aus CeMOS von Prof. Oliver Wasenmüller, Felix Wühler und Pooja Kumari. Die Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig zunächst vierzehntägig.

Wir wollen erarbeiten, welche Methoden der KI sich ganz speziell in der PAT anwenden lassen. Dabei wollen wir nicht neue mathematische Algorithmen entwickeln, sondern eine möglichst einfache und breite Anwendungsbasis der KI in der PAT finden. Dies bedeutet, dass wir versuchen, einen einfachen Weg aufzuzeigen, wie möglichst mit kostenlosen Bibliotheken ein auch für den digitalen Laien verständliches Vorgehen erarbeitet werden kann und neue Applikationen ermöglicht werden. Ein Schwerpunkt der Diskussion liegt darin, zu identifizieren, in welchen Feldern und mit welchen Anwendungen die KI in der PAT Fuß fassen kann. Durchforstet man hier die Literatur, findet man als hauptsächliche Anwendungen Gesichtserkennung, Fingerabdrücke und andere populäre Beispiele. Aus Verfahrenstechnik und Prozessanalysentechnik findet sich kaum etwas. Diese Lücke wollen wir füllen.

Die Beteiligten der AG kommen aus unterschiedlichen Industrien und Hochschulen, teilweise sind sie noch im Studium oder haben nach einem Industrieaufenthalt wieder ein Studium aufgenommen. Damit sichern wir den Blick aus allen Richtungen. Wir schauen auf die Möglichkeiten in der akademischen Welt, sichten wissenschaftliche Literatur, zeigen uns aber auch interessiert an pragmatischen Lösungen für die täglichen Probleme im Industrieeinsatz. Aktuell wird ein Thesenpapier erstellt, welches die ersten Ergebnisse zusammenfasst. Die Anwendungen in der PAT sind natürlich in einer der ersten Prioritäten mit Bildanalyse verknüpft. Sowohl die KI als auch insbesondere KI in Verbindung mit preiswerten Kameras und hochrobusten, aber preiswerten Mikrocomputern ermöglichen Systemlösungen, die es vor wenigen Jahren noch nicht gab. Es ist nun möglich und preislich erschwinglich, z. B. etliche Webcams zusammenzuschalten und damit dreidimensionale und bewegte Vorgänge zu erfassen, und instantan, also über Edge Computing oder auch über cloudbasiertes Computing auszuwerten und in Form einfacher Ergebnisse weiterzugeben.

Die Diskutanten sind der Meinung, dass wir in naher Zukunft  eigentlich hoch komplexe Geräte deshalb extrem preiswert zur Verfügung haben werden, weil die Universalität der Einsetzbarkeit von Standardelektronik/Optik eine Stückzahl von vielen Millionen in der Produktion ermöglicht. Zu Preisen von 2022 kostet die Hardware für eine Kamera mit z.B. 8 Mio. Bildpunkten mit Objektiv und zugehörigem Computer weniger als 100 €. Damit lassen sich Anwendungen realisieren, die es u. a. ermöglichen, auch Messgeräte, die aktuell nicht an Prozessleitsysteme angekoppelt sind, nachträglich auszurüsten. Auch wenn eine solche Vorgehensweise wie von hinten durch die Brust ins Auge erscheint, könnte eine Webcam mit gesicherter Funkanbindung einfachste Messaufgaben wie die Ventilstellung oder das Auslesen eines Schwebekörper-Durchflussmessers oder das Ablesen eines Manometers billiger realisieren als klassische Möglichkeiten des Legens einer Datenverbindung über Leitungen und Auflegen der Signale auf SPS oder PLS. Ganz im Sinne eines SMART Monitoring.

Die KI-Möglichkeiten in der PAT sind jedoch noch deutlich vielfältiger. Wir gehen davon aus, dass wir mit den Fluktuationen zeitlich hoch aufgelöster Sensorsignale, wie z. B. von optischen Rückstreusensoren, Scannern oder Zeilenkameras in der Lage sein werden, die Möglichkeiten der Prozessüberwachung gegenüber dem aktuellen Stand der Technik erheblich zu ergänzen.

Auch aus volkswirtschaftlicher Perspektive sehen wir die Aufgabe der KIPAT darin, Produktionen so weit automatisierbar zu gestalten, dass die Herstellkosten sehr viel stärker von Abschreibung auf Investitions- als von Lohn-/Stückkosten geprägt sind. Gelingt dies, so ist die natürliche Folge ein Zurückholen vieler Produktionen aus Drittweltländern nach Zentraleuropa, z. B. Deutschland. [Anmerkung: Ist dieser Satz nicht zu politisch? Alternative: Gelingt dies, so wird lokale Produktion wieder wettbewerbsfähiger.] Die Weiterentwicklung der Computertechnologie macht die Anwendung der KI in der PAT zu einem Thema, dessen Ende nicht absehbar ist. Wir halten es deshalb für richtig, sich hier und jetzt in einer AK PAT-Arbeitsgruppe damit zu beschäftigen.

Gerne laden wir, die aktuellen Teilnehmer der Arbeitsgruppe, weitere Interessenten ein, sich unseren Arbeiten anzuschließen. Dies kann als permanentes Mitglied in der Arbeitsgruppe sein oder auch als Gast mit einem speziellen Themenvorschlag, der jedoch vor der entsprechenden Sitzung angekündigt werden sollte. Wir freuen uns auf Eure Beteiligung.

10. August 2022 Blog

Leidenschaft für die PAT: Gesichter im Vorstand

post by Werner Worringen

Vorstand, erweiterter Vorstand und die in den Arbeitskreisen Aktiven im AK PAT arbeiten nun seit über einem Jahr zusammen. Die jeweiligen Mitglieder wollen wir in einer lockeren Reihe vorstellen. Werner Worringen, seit 2017 im erweiterten Vorstand dabei, spricht mit ihnen.

 

 

Maik Müller ist nicht nur Repräsentant der Hersteller im Vorstand, sondern auch Vorsitzender des Vorstands. Hier ist seine Vita:

 

 

1990 – 1995 Studium Nachrichtentechnik an der Hochschule Mannheim; Dipl.-Ing.
1995 – 2005 tec5 AG – diverse Positionen in Entwicklung, Leiter Business Unit Systems
2005 – 2008 CyBio AG – Director R&D and Automation
2009 – 2010 Zühlke GmbH – Leiter Business Unit Systems Engineering
2010 – jetzt tec5 AG – Vorstand / CEO
2015 – jetzt Nynomic AG – Vorstand / CEO

 

Hallo Maik, heute ist der Chef dran. Maik, zunächst: Was hat Dich zur PAT gebracht?

Was hat mich zur PAT gebracht?

Mein ganzes Berufsleben bewege ich mich in der PAT. Ich bin nach dem Studium 1995 in die relativ junge tec5 AG eingestiegen und wir haben uns zu der Zeit auf die noch neue Diodenarray-Spektroskopie spezialisiert. Diodenarray-Spektroskopie wurde über die Jahre immer stärker in Prozess-Applikationen angewendet und hat viel Verbreitung gefunden. tec5 hat sich in den letzten Jahren noch stärker auf die Prozessanwendungen, insbesondere die oft schwierigen, nichtfunktionalen Anforderungen spezialisiert. Dies prägte mein Berufsleben in Entwicklung und Projektleitung, bis ich immer mehr in Managementfunktionen abgedriftet bin und nun seit über elf Jahren auf Vorstandsebene das Thema PAT weiter treibe.

Und was hat Dich zum AK PAT gebracht?

Das war ein längerer Weg. Der AK PAT war mir schon viele Jahre sehr vertraut; wir waren ja auch in der Vorstandsarbeit mehrfach mit anderen Mitarbeitern der tec5 präsent. Aber was mich so richtig zum AK gebracht hat, ist die Überzeugung, dass wir uns aus Herstellersicht noch mehr in diese Arbeitskreise einbringen müssen, damit die tollen Technologien, die wir teilweise schon vor zehn Jahren entwickelt haben, auch ankommen. Ja, und so habe ich mich dann Mitte 2020 entschieden, im AK PAT als Vorstand für die Hersteller zu kandidieren.

Heißt das, die Hersteller waren Dir nicht präsent genug?

Das war aus der Überzeugung heraus, dass wir als Hersteller uns noch stärker einbringen müssen, um diese Technologien dann auch zum Nutzen der Anwender im Prozess ankommen zu lassen. Ich glaube, da sind die Hersteller aus technologischer Sicht an vielen Stellen schon weiter. Nicht von den Konzepten her, da arbeiten wir sicherlich auf Augenhöhe mit den Anwendern und der Wissenschaft, jedoch in Bezug auf die tatsächliche Verfügbarkeit der Technologien. Es standen aber auch größere Veränderungen im Vorstand und erweiterten Vorstand des AK PAT an. Ja, das hat mich dann motiviert, für den Vorstand des Arbeitskreises zu kandidieren. Sozusagen von null auf hundert.

Von null auf hundert. Nun bist Du ja nicht nur Vorstand für die Herstellerseite geworden, sondern auch der Vorsitzende des Vorstands. Kommt der nicht traditionell aus der Akademia?

Ja, das ist ungewöhnlich, aber zum Vorsitzenden des Vorstands bin ich etwas wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Nachdem die Wahl stattgefunden hat, haben wir alle uns gegenseitig kontaktiert, Katharina Dahlmann, Tobias Eifert und natürlich auch der Martin Jäger, und am Ende bin ich darum gebeten worden, dass ich den Vorsitz übernehme. Meine Antwort war, „ja, ich tue das“, aber mit einer klaren Botschaft an den Vorstand, den erweiterten Vorstand und auch an die Mitglieder: wir sehen das als echte Teamarbeit und teilen es uns auf: Wer kümmert sich um welche Dachorganisationen? Wer um welche Veranstaltungen? Wer um welche Schnittstellen? Und ich nehme es gerne vorweg, es funktioniert hervorragend!

Neuer Vorsitz, neue Richtung? Welche Richtung wird der AK PAT nehmen? Werden sich Themen ändern? Werden sich Schwerpunkte ändern? Wird’s neue geben? Auch Kontinuität?

Ja, wir wollen Dinge ändern und wir haben auch schon Dinge verändert. Das war der Teil, von dem ich gedacht habe, „da kann ich einen echten Mehrwert liefern“. Ich glaube wir führen den AK PAT schon so ein bisschen wie ein Unternehmen, angefangen mit „Mission, Vision, Strategie, Ziele, Maßnahmen“, alles runtergebrochen und detailliert niedergeschrieben, sodass wir eine gemeinsame Marschrichtung haben. Das muss jetzt noch in der Außendarstellung ankommen, da sind wir noch nicht weit genug. Das ist mein Input aus der Managersicht. Also Kontinuität und auch Veränderung im Sinne von Professionalisierung, mit einer Portion Erfahrung aus der Unternehmensführung heraus. Und, ja, natürlich auch mit neuen Themen.

Für mich hört sich das nach mehr Kommunikation, mehr Sichtbarkeit an. Muss die Prozessanalytik mehr aus sich herausgehen? Muss der AK PAT mehr aus sich herausgehen?

Auf jeden Fall. Die Bedeutung der PAT wird total unterschätzt, jedoch inzwischen nicht mehr in den großen Unternehmen, die Veränderungen aktiv vorantreiben. Dadurch, dass, außer bei den PAT-Spezialisten, stark unterschätzt wird, welchen Mehrwert wir bringen können, ist die PAT viel zu wenig in den kleineren und mittelständischen Unternehmen angekommen. Es gibt durchaus mittelgroße Unternehmen, die wenig PAT-Kompetenz haben und die sich an das Thema nicht rantrauen, oder die das Investment scheuen, dort dediziert Kapazitäten aufzubauen – weil eben das Thema nicht so präsent ist, weil die Manager die Wichtigkeit nicht erkennen auf der Ebene der Entscheider, als auch auf der Ebene der Anwender. Deswegen haben wir auch die Arbeitsgruppe „PAT für Einsteiger“ oder „PAT für KMUs“ gegründet, um dort Hilfestellung zu leisten. Und das ist nur eine der inzwischen 10 neu gegründeten Arbeitsgruppen.

Zweimal Vorstand, Maik, wieviel Zeit steckst Du eigentlich in den AK PAT?

Also, ich würde schon sagen, dass ich an die 10% meiner Zeit in den AK PAT stecke; da ist natürlich viel Freizeit mit dabei. Das hatte ich etwas unterschätzt.

Unterschätzt? Wie erklärst Du Dir das?

Das hat neben der inhaltlichen Arbeit auch damit zu tun, dass wir im Arbeitskreis so viele Schnittstellen haben. Wir haben eine Haupt-Dachgesellschaft mit der GDCh. Wir haben einen zweiten Träger und engen Partner mit der DECHEMA. Wir sind in Fachgruppen beider Bereiche vertreten, wir sind in Wissenschafts-Ausschüssen, wir organisieren Veranstaltungen selbst, aber auch in Co. Es ist sehr komplex und ich gebe gerne zu, dass wir ein paar Monate gebraucht haben, um uns eine Landkarte zu erstellen, wo der AK überall Schnittstellen hat und wer sich um welche Schnittstelle kümmert. Und es kommen weitere dazu. Wir haben gerade intensive Gespräche mit der AMA und Wanted Technologies, weil die Prozessanalytik immer mehr Berührungspunkte mit anderen Bereichen bekommt. Und die sind alle hochinteressiert, mit uns zusammenzuarbeiten. Wir müssen uns aber auch fokussieren und dabei ist das Kriterium: Helfen uns die neuen Themen, Partnerschaften und Kooperationen und vor allem unseren Mitgliedern wirklich? Das ist schon eine Herausforderung.

Abschließend: Was ist Deine Botschaft an die Mitglieder?

PAT ist ein total spannendes Thema und hat mehr denn je eine Daseinsberechtigung. Aber es muss eine noch intensivere, partnerschaftliche und übergreifende Zusammenarbeit geben zwischen den Anwendern, die am Ende ja den Nutzen haben sollen, der Wissenschaft und den Herstellern. In vielen Bereichen, in denen Technologie oder Methodik entwickelt wird, ist das eine bilaterale Partnerschaft. Der Trialog des AK PAT, glaube ich, ist das Besondere, weil ohne einen von den Dreien, und nehmen wir gerne die Jungakademiker als Nukleus der Zukunft mit dazu, wird’s nicht funktionieren.

Ja, ich glaube, der Trialog ist etwas, das alle im Arbeitskreis leben und schätzen. Das spürt man. Vielen Dank für das Interview Maik und gute Fahrt im und mit dem AK PAT.

Vielen Dank und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.

25. April 2022 Blog

Technologie-Roadmap „Prozess-Sensoren 2027+“ der NAMUR – ein programmatisches Dokument

post by Martin Gerlach

Die Prozessanalysentechnik bringt Transparenz in qualitative Prozessvorgänge, wenn die Feld­mess­technik, so wie Druck, Temperatur und Durchfluss, keine schlüssige Interpretation des Prozessstatus erlaubt. Heutige verfahrenstechnische Produktionsprozesse und technologische Fortschritte stellen daher höhere Anforderungen an die Prozessführung, wodurch die Bedeutung der PAT und die Durch­dringung unserer Anlagen mit Prozess-Sensoren zugenommen hat und weiter zunehmen wird. Dies geht im Wesentlichen auf die drei vorhergehenden Technologie-Roadmaps zurück.

Die Herausforderungen, die die Endlichkeit von Öl-, Gas- und Kohlevorkommen gepaart mit dem Klima­wandel an die Prozessindustrie stellen, erfordern gewaltige Veränderungen in der Prozesslandschaft, um diesen Herausforderungen gerecht werden zu können.

„Carbon neutral“ und Kreislaufwirtschaft mit geschlossenen Stoffströmen sind im Augenblick Vor­haben, welche in den nächsten 10-15 Jahren in unsere industriellen Prozesse vollständig integriert werden müssen. Dies muss in nur einem Zehntel der Zeit erfolgen, welche die Menschheit hatte, um die heutigen Prozesse zu entwickeln und zu optimieren. Die Anforderungen an moderne Mess­techniken und Sensorik sind, um in diesem Kontext entsprechende Beiträge liefern zu können, ent­sprechend hoch.

Die im November 2022 vorgelegte, vierte Technologie-Roadmap 2027+ ist wieder ein Gemeinschafts­werk von Anwendern, Herstellern und der Akademia und bündelt diese neuen Anforderungen in 19 alte und neue Thesen, welche den Bedarf an technologischer Entwicklung etwa bis zum Jahr 2027 wider­spiegeln. Die Roadmap liefert damit einen programmatischen Beitrag für die Transformation der Prozessindustrie und deren gesellschaftliche Akzeptanz.

Die Inhalte gliedern sich in fünf Themencluster, wobei Digitalisierung und Nachhaltigkeit über­greifende Kernthemen der künftigen Entwicklung sind und somit Effizienz- und Gewinnsteigerung als Treiber überholt haben bzw. als Unterthemen darin aufgegangen sind.

Allgemein zunehmende Anforderungen an Genauigkeit, Empfindlichkeit und Robustheit der Mess­technik und Software, sowie die immer wichtiger werdende Zustandsüberwachung und Selbstdiagnose erfordern zunehmend digitale Kommunikationsschnittstellen für Neu- und Bestandsanlagen.

Neue Produktionsprozesse und Applikationsfelder im Bereich der Nutzung nachwachsender Roh­stoffe sowie erforderliche Energieeinsparungen sind sehr wichtige, zusätzliche Einsatzgebiete der Prozessanalytik. Auch Bioprozesse werden eine immer größere Rolle spielen. Der zunehmend erforder­liche gesteigerte Einsatz von Messtechnik für rezyklierte oder nachwachsende Rohstoffe stellt wegen der hohen Variabilität dieser Stoffe neue Anforderungen an die Prozess-Sensorik.

Die Entwicklung neuer Messstrategien greift den schon seit vielen Jahren laufenden Prozess zur Übertragung von Laboranalysenverfahren in den Prozess auf, um Messergebnisse zeitnah aus dem Prozess zu erhalten. Dieser bereits länger andauernde Prozess wird sich weiter fortsetzen. Einweg-Sensoren werden eine zunehmende Rolle in der Biotechnologie bei Prozessen, welche in Einweg-Behältern stattfinden, spielen.

Die Nutzung digitaler Daten wird in der Digitalisierung eine zentrale Rolle spielen. Prozess-Sensoren werden aus diesem Grunde zunehmend „smart“ werden. Digitale Zwillinge der Sensoren werden bei der Planung neuer Messtechnik eine größere Bedeutung erhalten. Die Konfiguration und Para­metrisierung erfolgen dann bereits weit im Vorfeld der physischen Inbetriebnahme. Daraus ergeben sich neue Geschäftsmodelle für Anwender, Hersteller und Service-Provider. Die Anreicherung der Mess- und der Vitaldaten durch weitere interne und externe Daten, und deren Zusammenführung durch KI-Methoden, kann weitere Erkenntnisse, über die originären Sensor-Daten hinaus, zum Prozess selbst und zu Anlagenkomponenten generieren.

Um die Nutzung digitaler Daten durchgängig und nahtlos verfügbar zu machen, bedarf es eines übergreifend standardisierten Informationsmodells. Das dafür spezifizierte NOA Informationsmodell setzt auf PA-DIMTM und OPC UA Definitionen auf und berücksichtigt auch Anforderungen an die Informationssicherheit. Dies öffnet den Zugang zur übergeordneten IT-Welt. Die Welten von OT und IT wachsen dadurch mehr und mehr zusammen. OT-Implementierungen können dabei Multi-Cloud Architekturen nutzen, für die Cloud- und Edge-Anteile genutzt werden können.

Die fünf Themencluster der Roadmap „Prozess-Sensoren 2027+“ (Quelle: Arbeitskreis)

 

Handlungsfelder

Die Roadmap definiert als Handlungsbereiche folgende Arbeitsfelder für die Weiterentwicklung der Prozess-Sensorik:

Hersteller:

Die Standardisierung von Vitalitätsdaten soll den nachhaltigen und zuverlässigen Betrieb der Mess­technik unter Zuhilfenahme der Digitalisierung effektiver und effizienter gestalten. Dazu muss das NOA-Konzept (NAMUR Open Architecture), welches der NAMUR- Arbeitskreis 3.6 gemeinsam mit dem ZVEI für die Analysentechnik erarbeitet hat, vollständig in die nächste Gerätegeneration einfließen.

Akademia:

Sehr frühe technologische Entwicklungen sollen in Zukunft unter Einbeziehung der Akademia (Universitäten, Hochschulen und Forschungseinrichtungen) erfolgen. Die Inhalte der vorliegenden Roadmap sollen Teil öffentlicher Förderprogramme werden, die diese Einbeziehung der Akademia ermöglichen sollen. Um den zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden, müssen sich die Anforderungen an die Ausbildung an den Hochschulen und Universitäten im Sinne eines übergreifenden, vernetzten Denkens verändern.

Anwender:

Anwender müssen entsprechende Testmöglichkeiten für die Zusammenarbeit mit den Geräte­herstellern und den Hochschulen für die in Entwicklung befindliche Sensorik zur Verfügung stellen. Die Digitalisierung erfordert eine Anpassung der Arbeitsabläufe bei den Anwendern wie zum Beispiel sensor- und messstellenspezifische Dashboards in der Fachabteilung und die Mitnahme von Tablets in Anlagen zur Unterstützung der täglichen Arbeit bei der Planung und des Betriebs von Sensorik und Messtechnik.

Die Technologie-Roadmap „Prozesssensoren 2027+“ könnt ihr hier herunterladen.

7. März 2022 Blog

Leidenschaft für die PAT: Gesichter im AK PAT

post by Werner Worringen

Vorstand, erweiterter Vorstand und die in den Arbeitskreisen Aktiven im AK PAT arbeiten nun seit einem Jahr zusammen. Die jeweiligen Mitglieder wollen wir in einer lockeren Reihe vorstellen. Werner Worringen, seit 2017 im erweiterten Vorstand dabei, spricht mit ihnen.

 

Mitglied Felix Schlecht engagiert sich seit einigen Monaten im Kommunikationsteam des AK PAT.

 

 

Grund genug, ihn nach seiner Motivation und seinen Schwerpunkten zu befragen; hier ist zunächst seine Vita:

2021–2022 Master-Studium Prozessanalytik und Polymerchemie an der FH Reutlingen

2020  Bachelorabschlussarbeit bei der Firma InProcess Instruments, Bremen

2018–2020 Studium der Chemie an der FH Aalen, Abschluss als Bachelor of Science

2015–2018 Studium der angewandten Chemie an der FH Reutlingen

2012 Staatsexamen Rettungsassistent

2010 Ausbildung zum Rettungssanitäter

2008-2010 Ausbildung zum Chemisch-Technischen Assistenten

 

Felix, danke für deine Bereitschaft zu diesem Interview. Deine Vita sagt, du bist Masterstudent; womit beschäftigst du dich gerade?

Ich bin aktiv im Bereich des Prozess­analytik-Studiengangs an der Hoch­schule Reutlingen. Mein Arbeitsgebiet ist aktuell die Forschung im Rahmen des Master-Studiums an der Hoch­schule Reutlingen. Tatsächlich arbeite ich an einem PAT-Projekt im Rahmen unseres projektorientierten Lernens im Master-Studium. Es handelt sich dabei um ein Projekt zur Synthese von Biodiesel und des Inline- und Online-Monitorings mit unter­schiedlichen prozess­analytischen Messmethoden.

PAT-Forschung an der Hochschule Reutlingen; da ist es nicht weit zum AK PAT, da gibt es bestimmt bei dir Verbindungen zum Arbeitskreis. Was war für dich die Motivation Mitglied bei uns zu werden?

Da gibt es auf jeden Fall Verbindungen, und zwar insofern, dass der Leiter des Prozessanalytik-Instituts der Hochschule Reutlingen, Professor Rebner, selbst Mitglied im AK PAT ist und dort auch im erweiterten Vorstand war. Über ihn bin ich an die Mitgliedschaft gekommen. Ich habe für mich entschieden, ich möchte in diesem Arbeitskreis mit dabei sein, weil ich sehe, dass für die Industrie 4.0 und das Weiterkommen in der Klimaneutralität die Prozessanalytik immer wichtiger wird und ich auch einen Meilenstein setzen will für zukünftige Generationen.

Also, Mitglieder werben Mitglieder. Nun bist du Mitglied, aber das ist dir offenbar nicht genug? Du machst seit Kurzem mit im Kommunikationsteam.

Absolut richtig. Das Thema Kommunikation liegt mir eigentlich im Blut. Das rührt aber auch daher, dass ich in meiner vorherigen Zeit aktiv im Rettungsdienst unterwegs war, und zwar als Rettungs­assistent. Dort muss man sehr viel und klar kommunizieren mit Patientinnen und Patienten, dem medizinischen Personal und den Fachabteilungen und den eigenen Kollegen, und das unter Zeitdruck. Das ist auch ein Trialog, wie wir es so schön nennen. Das Thema Kommunikation ist auch bei der Prozessanalytik und beim AK PAT ein wesentlicher Punkt. Da geht es um das Vernetzen der unterschiedlichen Mitgliederinnen und Mitglieder und natürlich auch das Vernetzen der Expertinnen und Experten, um einen besseren Austausch untereinander zu generieren.

Wie stellst du dir das konkret vor?

Ich möchte mich zum einen im Bereich der Außendarstellung des AK PAT engagieren, d.h. ich möchte versuchen aktiv Mitglieder zu werben, natürlich auch an der Basis, sprich bei den Studentinnen und Studenten. Ich möchte den AK PAT vorstellen, neue Interessen wecken und ihnen die Scheu nehmen, Expertinnen und Experten aus diesem Arbeitskreis anzusprechen, wenn in ihren Projekten Fragestellungen auftreten, die allein nicht gelöst werden können. Oder das Interesse an neuen Themen fördern, die man eben auch im AK PAT austauscht. Ich möchte dabei mitwirken, eine größere Kommunikationsplattform zu gestalten, z.B. gerade jetzt, was den Internet-Auftritt anbelangt, aber auch die Fortführung des Mitgliederbereichs auf der LinkedIn-Seite.

Ja, vom Mitgliederbereich in LinkedIn versprechen wir uns einiges an unkompliziertem Austausch, schön dass du dich dort um den Anschub kümmern möchtest. Aber wie kommst du zu diesen Themen?

Wie ich zu meinen Themen komme? Ich komme darauf zum einen über die Kontakte hier im AK PAT, also z.B. den Matthias Rädle, mit dem ich mich sehr viel ausgetauscht habe. Aber natürlich auch, weil ich aktiv mitverfolge, auf LinkedIn beispielsweise, was der AK PAT so macht. Und natürlich auch damals über das Herbstkolloquium im Jahr 2020, wo ich aktiv mit dabei war und da digital mitverfolgt habe, was in der PAT so passiert und in welche Richtung z.B. auch das Thema Digitalisierung in der PAT zukünftig gehen wird.

Das passt gut, denn die Digitalisierung wird in Zukunft einer unserer Schwerpunkte in einer Ad-hoc-Arbeitsgruppe sein. Gibt es bei dir denn auch ein Lieblingsthema, das dir besonders am Herzen liegt, und das wir künftig in unserer Kommunikation finden werden?

Oh ja. Da fällt mir sofort ein Thema aus der letzten Mitgliederversammlung ein, in dem es darum ging, das Wissen bzw. die Studieninhalte zu reformieren an den HAWs und auch an den Universi­täten. Da ist mir sehr deutlich geworden, auch jetzt im Rahmen von unserem Studiengang, dass wir mittlerweile sehr zukunftsorientiert arbeiten und auch schon die Themen für die zukünftigen Generationen legen mit unseren Studieninhalten. Ich finde das ist ein relevantes Thema, das es weiter fortzuführen gilt. Tatsächlich habe ich auch schon als Projektleiter in einem Team zur Verbesserung der Lehre an der Hochschule mitgearbeitet. Da ging es in einem anderen Kontext um Lehrinhaltsverbesserungen. Ich könnte mir vorstellen, in diesem Bereich als Botschafter mitzuwirken.

Damit hätten wir für unsere Kommunikation auch einen Botschafter in unseren Kreisen.

Vielen Dank, lieber Felix, dass wir Dich näher kennenlernen durften. Ich freue mich auf die Zusammen­arbeit. Da die Kommunikation Dein Thema ist, werden wir bestimmt noch von dir hören.

11. Februar 2022 Blog

Bericht zur EuroPACT 2021

Post by Justus Wöhl.

After having been postponed due to the worldwide pandemic once, the 5th European Conference on Process Analytics and Control Technology (EuroPACT) was finally held in an online format from the 15th to the 17th of November.

Over the course of three days, 222 participants from all over Europe discussed the newest developments in process analytics and control technology, focusing on three different overarching topics: “Process Analysis in Real-World Manufacturing”, “From Data to Process Monitoring, Control and Optimization” and “Novel PAT and Instrumental Technologies”.

Before the actual start of the conference, interested attendees could take part in an interactive nanoPAT workshop. This workshop introduced the NanoPAT project as well as teach the basics of the three real-time process analytical technologies. Potential application cases for these techniques were interactively discuss.

 

The conference started with a short introduction into the program and the platform used for the online conference. Even though almost every speaker expressed at some point that it would be nice to meet and talk in person, everyone seemed quite comfortable with the online format – probably thanks to a lot of experience gained since the start of the pandemic with all kinds of video conferences. Sitting in front of your computer does obviously not create the same feeling like being all together. However, the familiar and relaxed atmosphere that is omnipresent in the conferences organized by the AK Prozessanalytik could also be experienced during the EuroPACT, making one at time forget almost that this is all “just” online.

The conference kicked off with a plenary lecture held by A. Bilgic about the eight-fold path from data to knowledge and how to overcome the occurring challenges on that way. The first day was concluded by two parallel PAT training sessions about PAT in the food industry and intelligent PAT systems.

Over the course of the following two days eight keynote lectures were held, addressing diverse, current topics in PAT. The talks ranged from more broader topics, like how to make better use of measurement information (S. Engell), how to effectively use the data in process control (A. Mitsos), , to more specific topics regarding new developments for (smart) PAT equipment (B. Lendl, C. Caminada, L. Urbas) or the role and challenges of PAT in different industries (E. Skibsted, C. Kradjel).

On top of that, a total of 27 lectures distributed on eight different sessions gave interesting inside looks into ongoing research on a variety of different PAT-related topics. Between the talks refreshing breaks in form of established and new formats gave opportunities to network and discuss these new developments in PAT. Highlights were the popular poster and exhibitor/sponsor short presentations that were followed by fruitful and interesting discussions with the presenters.

Judging from the talks, posters and discussions, different forms of spectroscopy seem to solidify their status as a standard tool for the online analysis in complex systems. Furthermore, machine learning methods are developing from their state as a promising new tool to becoming more and more commonly used in many of the presented approaches.

New formats like the “EuroPACT Speed Dating” gave excellent opportunities to network and discuss with attendees from sometimes completely different fields and seemed to be well liked by the participants. Besides that, in a student meet & greet and discussion rounds the attendees could discuss and network in a relaxed atmosphere.

Also this time, the German Working Group „Prozessanalytik“ in cooperation with Siemens awarded the 7th Siemens Process Analytics Prize for an outstanding publication in the field of Process Analytics.  Rodrigo Rocha de Oilveira (Universitat de Barcelona) won the price and presented his publication with the title “Design of Heterogeneity Indices for Blending Quality Assessment Based on Hyperspectral Images and Variographic Analysis” (published in ACS publications) in a short pitch.

Furthermore, prices for the best three posters were awarded. Luise Kaven (RWTH Aachen) with the poster “Transfer of In-Line Raman Spectroscopy in Precipitation Polymerization from Batch to Flow Reactor” and Jess Andrews (CPI – Centre for Process Innovation) with the poster “Digital tools for the optimization of real time process analytics and control technologies” both won the third place. Marko Simic (University of Graz) won the second place with the poster “Optofluidic Force Induction Scheme for the Characterization of Nanoparticle Ensembles”. Justus Wöhl (RWTH Aachen) won the first price with his poster “UNMASK the spectral features from complex background signals using Indirect Hard Modeling”.

   

 

 

 

 

 

We congratulate all winners once more.

We are looking forward to the next meeting of the community during the upcoming Euro-PACT in 2023 and this time (hopefully) in person in Copenhagen.

25. Januar 2022 Blog

Mit Spannung erwartet: Die neue Technologie-Roadmap „Prozess-Sensoren 2027+“

Ein Beitrag von Werner Worringen

Regelmäßig wird federführend durch die NAMUR ein Thesenpapier über die erwartete zukünftige Entwicklung im Bereich Prozess-Sensoren erarbeitet.

Die jetzt erschienene vierte Ausführung ist wieder ein Gemeinschaftswerk von Anwendern, Akademia und Herstellern. Sie bündelt in 19 Thesen alte und neue Anforderungen und spiegelt erwartete und gewollte technologische Entwicklungen. Damit liefert sie einen wichtigen Beitrag für die Transformation der Prozessindustrie und damit auch deren gesellschaftliche Akzeptanz.

Abbildung: Die fünf Thesencluster der Roadmap „Prozess-Sensoren 2027+“ (Quelle: Arbeitskreis)

Sie beleuchtet die vorangegangenen Technologie-Roadmaps: „Prozess-Sensoren 2005-2015“, „Prozess-Sensoren 2015+“ und „Prozess-Sensoren 4.0“ bezüglich der Gültigkeit der darin getroffenen Aussagen und entwickelt diese weiter.

Dabei wurden auch aktuelle Entwicklungen in der Verfahrenstechnik und auch neue Anwendungsfelder aus der biotechnologischen Pharmazie wie die Zell- und Gentherapie. Die neuesten Entwicklungen aus dem Bereich der Digitalisierung nehmen einen hohen Stellenwert ein. Z.B. sollen bisher im Kommunikationsdschungel untergegangene Vitaldaten der Sensoren für Smart Maintenance nutzbar gemacht werden.

Die Roadmap Prozess-Sensoren 2027+ wird sehr konkret und bleibt praxisnah. Die zahlreichen Technologie- und Anwendungsfelder werden durch Use Cases und Nutzenbetrachtungen belegt, die sehr deutlich aufzeigen, mit welchen konkreten Maßnahmen welche konkreten Verbesserungen zu erwarten sind. Das Spektrum dieser Optimierungen ist vielfältig. Neben den erwarteten Kosteneinsparungen dreht es sich u.a. auch um Auswirkungen auf die Sicherheit durch mehr und dichtere Informationen, höhere Flexibilität in den Prozessen, Fähigkeiten und Motivation der Bediener, Weiterbildungsmöglichkeiten.

Die Felder notwendiger Standardisierung werden aufgezeigt, damit im Rahmen der Möglichkeiten moderner Digitaltechnik die Informationen möglichst barrierefrei genutzt werden können.

Damit wird auch verdeutlicht, dass nicht nur die Systeme barrierefrei arbeiten sollen, sondern vor allem auch die beteiligten Bereiche in Zukunft näher aneinanderrücken müssen: Sensorspezialisten, OT-/Prozess-Verantwortliche, IT-Spezialisten.

Über den Lebenszyklus der Systeme und Sensoren betrachtet gilt dies vor allem aber auch für Forscher, Anwender und Hersteller. Dazu gibt es einen klaren Aufruf der Roadmap unter „Handlungsfelder und Ausblick“. Da fühlen wir uns als AK PAT mit unserem seit Langem gelebten Trialog von Akademia, Anwendern und Herstellern doch gut für die Zukunft aufgestellt.

Wer einen schnellen Überblick über die von den Autoren erwartete Entwicklung bei den Prozess-Sensoren haben möchte, dem sei ein Blick auf die Zusammenfassung der Thesen (Punkt 6) empfohlen.

Die Roadmap kann hier kostenfrei heruntergeladen werden.

15. Dezember 2021 Blog