Weiterbildungsangebot des AK PAT

Weiterbildungsangebot des AK PAT

post by Werner Worringen

Im Arbeitskreis Prozessanalytik kommt eine Menge Erfahrung aus der analytischen Messtechnik zusammen. Analytische Messtechnik einzusetzen, setzt voraus, die Messtechnik zu beherrschen, darüber hinaus aber auch die industriellen Prozesse zu verstehen, die es zu überwachen und zu regeln gilt. Eine bedeutende Rolle spielt dabei auch das Verständnis der Prozessanbindung. Technik und Messaufgabe müssen gleichermaßen verstanden werden.

Die AK PAT Ad-hoc-Arbeitsgruppe „Weiterbildung – PAT von und für angehende PATLer“ hat sich dieser übergreifenden Thematik angenommen und einen Weiterbildungskurs entwickelt:

Optische Messtechnik in der industriellen PAT-Anwendung

Erfahrene industrielle Anwender und universitäre Forscher des Arbeitskreis Prozessanalytik vermitteln in zwei Tagen jeweils die Technik und gelöste Aufgaben aus der Praxis im Bereich der Gas-, Flüssigkeits- und Feststoffanalytik mittels optischer Messtechnik an TechnikerInnen, IngenieurInnen und NaturwissenschaftlerInnen, die sich im Bereich Prozessanalytik weiterbilden möchten.

Dieser Weiterbildungskurs wird vom DECHEMA-Forschungsinstitut in Kooperation mit der DECHEMA-Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V. angeboten.

Weitere inhaltliche Informationen, sowie Preise und die Möglichkeit zur Anmeldung erhaltet Ihr hier.

Wir freuen uns auch über Fragen, Kommentare oder Vorschläge unter Vorstand@arbeitskreis-prozessanalytik.de

12. Oktober 2022 Blog

AK PAT verleiht Prozessanalytik Award auf Kolloquium 2022 – gleich zweimal!

post by Werner Worringen

Das Kolloquium des AK PAT fand dieses Jahr vom 19. bis zum 21. September in Amersfoort, NL, bei unserem Gastgeber Yokogawa Europe B.V. statt. Alljährlich wird auf dieser Veranstaltung der Prozessanalytik Award vom Arbeitskreis Prozessanalytik für die beste akademische Masterarbeit und/oder Dissertation auf dem Gebiet der Prozessanalytik im deutschsprachigen Raum (DACH) für das jeweils vergangene Jahr vergeben.

Aus den Bewerbungen wählt ein Preis-Komitee des erweiterten AK-Vorstandes den Preisträger/die Preisträgerin aus. Der Preis besteht aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1.000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der DECHEMA oder der GDCh.

Das Preis-Komitee hatte es in diesem Jahr jedoch schwer, da viele Arbeiten eingereicht wurden. Zwei Arbeiten mit sehr unterschiedlichen Themen wurden als herausragend und damit als preiswürdig beurteilt. Preise kann man zwar teilen, da der AK PAT aber nichts von halben Sachen hält, wurde entschieden, den vollen Preis zweimal zu vergeben.

Die beiden Preisträger Desirée Töpfer und Oliver Pauli nahmen am Kolloquium teil und erhielten ihre Preise aus den Händen von Prof. Dr. Martin Jäger und Dr. Tobias Eifert, Vorstandsmitglieder des AK PAT, auf dem Gesellschaftsabend.

 

 

 

 

Desirée Töpfer, Master im Studiengang Chemie an der Humboldt-Universität, Berlin für ihre Masterarbeit

Prozessanalytik an Hydroformylierungsreaktionen in Mikroemulsion im Labormaßstab

Die Jury sieht die eingereichte Arbeit von Désirée Töpfer als herausragende Innovation auf dem Gebiet der kombinierten in situ-Analysen-Verfahren zur Modellierung von Mikroemulsionen und als wichtigen Fortschritt auf dem Weg zur Echtzeitdaten gesteuerten Prozessautomatisierung.

 

Oliver Pauli, Master im Studiengang Chemistry for the Lifesciences CLS an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Wädenswil, CH, für seine Masterarbeit

Dynamisch Kinetische Racematspaltung – Scale-Up einer Modellreaktion

Die Jury sieht die eingereichte Arbeit von Oliver Pauli als herausragende methodische Innovation auf dem Gebiet Echtzeit-Monitoring pharmazeutisch relevanter Prozesse und als instruktives Beispiel für ein erfolgreiches Up-Scaling vom Labor- zum Technikumsmaßstab.

 

Vorstand und erweiterter Vorstand des AK PAT gratulieren den beiden Preisträger*innen und hoffen, dass diese Preise ein nützlicher Baustein für Ihre weiteren Karrieren sind.

Eine Kontaktaufnahme mit ihnen kann über diesen Link vermittelt werden vorstand@arbeitskreis-prozessanalytik.de

11. Oktober 2022 Blog

EuroPACT 2023

EuroPACT 2023
07.-10. Mai 2023
Scandic Hotel Copenhagen, Denmark

The 6th European Conference on Process Analytics and Control Technology (EuroPACT) .

The competitiveness of all processing industries – from (petro)-chemicals over pharmaceuticals to foods & feeds – greatly depends on its ability to deliver consistent, high-quality and high-value products at competitive prices, in a sustainable way.

Data, Data Analytics and Process Analytical Technology are becoming the cornerstones for any global, competitive industry, and process analytical techniques are an essential tool in this future. With this in mind EuroPACT 2023 focusses on featuring innovation along the following three pillars:

  1. Process Analytics in Real-World Application
  2. From Data to Process Insight, Control and Optimization
  3. Novel PAT and Instrumental Technologies

The three pillars will be complemented by a special focus on PACT for energy efficiency and circular economy applications. The conference will be completed by an exhibition of instrumentation, applications and data evaluation tools.

EuroPACT 2023 provides a unique meeting and a discussion forum for researchers, suppliers and users of process analytics from both academia and industry. The conference program will include plenary and invited lectures and plenty of opportunity for discussion with colleagues during poster sessions, speed dating and discussion rounds.

The German Working Group „Prozessanalytik“ in cooperation with Knick Elektronische Messgeräte GmbH & Co. KG will award the 8th Knick Process Analytics Award to a young scientist for an outstanding publication in the field of Process Analytics. The prize is endowed with 3.000 €. The EuroPACT 2023 award committee will select the winner and hand over the Award at the Europact 2023 in Copenhagen, 07-10 May 2023.

more information

6. Oktober 2022 Veranstaltungen

Well done – 17. AK PAT Colloquium in Amersfoort

On September 19 – 21, 2022 the AK PAT (Arbeitskreis Prozessanalytik – Working Group Process Analytics) expanded its sphere of  activity  geographically when it held its 17. Colloquium at YOKOGAWA Europe B.V. in Amersfoort in the Netherlands. In a very nice environment participants from numerous countries met for two and a half days in persona to listen, talk and exchange with each other about.

  • EUROPEAN SUCCESS STORIES
  • PAT INNOVATION: LAB TO LARGE SCALE
  • PAT AND DATA
  • PAT INNOVATION: NOVEL REAL TIME PAT
  • PAT MINIATURIZATION

Latest PAT developments could also be seen in the Poster session. In just 1 minute 15 young researchers each briefly introduced their work and described it in detail in front of the posters in the poster exhibition. Three of them finally went out with a price! We will report later in more detail.

 

 

 

 

 

 

Another party of our trialog concept are PAT manufacturers who each gave an introduction to their products and technologies in an exhibitors‘ pitch session. Detailed talks took place then in the manufactureres exhibition in Yokogawa’s hall.

 

 

 

 

 

AK PAT once again advertised the Process Analytics Award for a master‘s thesis or a dissertation done in 2021. Traditionally the winner will be announced and the award handed over during the social event in the evening. This time this ended with a surprise: We had even two winners with quite different topics. We will report later about this in detail as well. Finally Prof. Martin Jäger had another surprise: The winners did not need to split the prize; they both got the full award! Congratulation.

 

 

 

 

 

It finally turned out that this exchange across the borders was more then fruitful and the right approach with the colloquium to get an even broader exchange on applications, direction and innovation of process analytics as a contribution to solve the problems  of our world.

Special thanks to Yokogawa for being our appreciated host and major sponsor; thank you to all sponsors and contributors for your support.

28. September 2022 Blog

16. Doktorandenseminar 2022

Der Arbeitskreis Prozessanalytik der GDCh richtet das Doktorandenseminar jährlich in Zusammenarbeit mit den Arbeitskreisen Chemo- & Biosensoren und Chemometrie der Fachgruppe Analytische Chemie aus. Das Ziel ist der interdisziplinäre, wissenschaftliche Erfahrungsaustausch zwischen Doktoranden. Diese haben die Möglichkeiten ihre Forschungsarbeiten in Form von Postern oder Präsentationen vorzustellen und von anderen Doktoranden zu lernen. Der Netzwerkgedanke wird hier großgeschrieben. Das Rahmenprogramm ist darauf ausgelegt, sich kennenzulernen und zu vernetzen.

Hard Facts

Veranstaltungsort

proWissen Potsdam e. V.
WIS im Bildungsforum
Am Kanal 47
14467 Potsdam

 

Veranstaltungszeitraum

14.11. 2022 – 16.11.2022

Thema

Das diesjährige Thema des Doktorandenseminars lautet:

Die junge PAT – präsent und vernetzt

Obwohl die digitale Informationsweitergabe aus der Prozessanalysentechnik nicht wegzudenken ist, soll im diesjährigen Doktorandenseminar vor allem der interdisziplinäre Austausch in Präsenz im Vordergrund stehen. In Anknüpfung an den Trialog zwischen Herstellern, Anwendern und Forschung, der den Arbeitskreis Prozessanalytik prägt, möchten wir Themen von der technischen Grundladen Forschung über die Erschließung neuer Einsatzfelder bis hin zur Entwicklung von Datenauswertungslösungen beleuchten.

Neben Beiträgen zu aktuellen Forschungsthemen gibt es die Möglichkeit, mit Vertretern aus der Industrie aktuelle Fragen zu diskutieren und Lösungsansätze zu entwickeln.

Anmeldung

Sie können sich ab sofort bis zum 10.10.2022 anmelden. Bitte füllen Sie hierzu dieses Anmeldeformular aus und senden Sie es an:

doksem22@arbeitskreis-prozessanalytik.de

Bitte geben Sie auch Titel und die Art (Poster/Vortrag) Ihres Beitrages an. Die eingereichten Beiträge müssen sich NICHT zwingend an dem diesjährigen Thema orientieren.

Bitte reichen Sie bis dahin auch Ihren Abstract ein, ebenfalls an das Organisations-Team.

Einreichungsfrist bis zum 17.10.2022. 23:59 Uhr

Zusätzlich werden Preise für das beste Poster und die besten Vorträge vergeben.

Wir freuen uns auf Ihre Anmeldung und Teilnahme. Zögern Sie nicht, bei Fragen an uns heranzutreten:

Kontakt: Katharina Dahlmann; katharina.dahlmann@aquila-biolabs.de

Tagungsplan

Tag Start Agendapunkt
Montag, 14.11 15:00 Empfang vor Ort
Informelles
get-together
16:00 Willkommen & Vorstellungsrunde
16:30 „Mein erster Tag bei…“
17:30 Abendveranstaltung I
Dienstag, 15.11

Programm und Abendevent

09:00 Begrüßung & Warm-Up
09:40 Beitragssession I
10:00
10:20
10:40
11:00 Posterslam Session
11:30 Mittagessen & Postersession
13:00 Einführung in die multivariate Datenanalyse – Von der Theorie zur Praxis
15:30 Kaffepause
16:00 Sponsoren-Pitch Session I
16:30 Trialogsession
17:00 Beitragssession II
17:20
17:40
18:00 Ausklang Tag I
19:00 Abendveranstaltung II
Mittwoch, 16.11

Programm und Abschluss

09:00 Begrüßung & Warm-Up
09:20 Gastvortrag
10:00 Sponsoren-Pitch Session II
10:30 Trialogsession
11:00 Beitragssession III
11:20
11:40
12:00 Mittagspause & Postersession
13:30 Beitragssession IV
13:50
14:10
14:30 Gastvortrag
15:10 Preisausgabe und Zusammenfassung
15:30 Ausklang der Veranstaltung

Hotel

Hotelkontingente über das Stichwort DokSemPAT2022 mit folgende Konditionen:

 

Mercure Hotel Potsdam

Einzelzimmer zu 90€ pro Nacht inkl. Frühstück
Doppelzimmer zu 116€ pro Nacht inkl. Frühstück
Reservierung über das Formular möglich.
Tel.: 0331 272 2
Mail: reservation@mercure-hotel-potsdam.de

 

Holiday Inn Express 13 Zimmer reserviert

Einzelzimmer zu 85€ pro Nacht inkl. Frühstück
Reservierung per Telefon oder Mail möglich.
Tel.: 0331 76 994 0
Mail: info@hiex-potsdam.de

Reisekostenstipendium für Doktoranden

Teilnehmende, die sich am Doktorandenseminar mit einem Poster oder Vortrag beteiligen, können beim AK Prozessanalytik ein Reisekostenstipendium in Höhe von € 250 hier beantragen.

Vielen Dank an die diesjährigen Sponsoren

8. September 2022 Veranstaltungen

AK PAT Kolloquium – Prozessanalytiker*innen im Austausch

post by Werner Worringen

Am 19. – 21.09.2022 trifft sich die Gemeinde der Prozessanalytiker*innen zum Kolloquium des Arbeitskreis Prozessanalytik und thematisiert den Beitrag der PAT zu den führenden Themen der Industrie: Nachhaltigkeit und Circular Economy, Harmonisierung, Qualitäts- und Leistungs-Monitoring, PAT-Innovationen auf europäischer Ebene. Moleküle kennen keine Nationalität. Das Kolloquium findet in diesem Jahr in Amersfoort, NL statt.

Die Vorträge des Programms konzentrieren sich auf die Themen

– PAT Innovation: Lab to large Scale

– PAT and Data

– Novel real time PAT

– PAT miniaturization

 

Austausch bedeutet aber deutlich mehr als Vorträge zu hören und zu diskutieren. Der Arbeitskreis Prozessanalytik hat sich dem Trialog verschrieben. In voller Intensität diskutieren hier Forschende/Lehrende, industrielle Anwender und Hersteller miteinander und entwickeln Lösungsideen in dedizierten Arbeitskreisen, sei es zum Thema PAT und KI, Daten oder Fortbildung. Die Ergebnisse sind offen und aktive Beteiligung ist möglich und erwünscht.
Besonders angesprochen und aktiv sind die Trialog-Partner Nr. 4 – die Jungakademiker, die im Arbeitskreis ein erstes Netzwerk finden; und gar nicht selten sogar einen Karrierestart.

Austausch auf dem Kolloquium, was bedeutet das? Austausch bedeutet z.B. eine Poster-Ausstellung mit Poster Pitches im Forum und die Chance auf einen vom Fachpublikum vergebenen Preis. Von dem wird man nicht reich, aber thematisch und persönlich sichtbar – vielleicht der größere Wert.

Die Hersteller präsentieren sich ebenfalls mit Poster/Poster-Pitches und mit einer Ausstellung, in der man sie mal nicht nur von der klassischen Messeseite kennenlernen kann. Sichtbarkeit ist gerade auch für Hersteller wichtig; eine gute Gelegenheit dazu, auch über das Kolloquium hinaus, bietet sich ihnen mit der Übernahme einer Sponsorschaft.

Am Dienstagabend genießen wir die Abendveranstaltung mit dem Höhepunkt der Verleihung des Prozessanalytikpreises und vertiefen die Gespräche, für die die Pausen in der Veranstaltung nicht gereicht haben.

Alles zu Registrierung, Postereinreichung, Poster- und Prozessanalytikpreis, Ausstellung und Sponsorschaft, Hotels und dem vollen Programm findet sich hier.

Der Arbeitskreis Prozessanalytik ist ein Arbeitskreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker e.V. (GDCh); das Kolloquium wir ausgerichtet von der DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie e.V.

10. August 2022 Blog

Ad hoc – Arbeitsgruppe „Künstliche Intelligenz in der PAT“, AG KIPAT

post by Matthias Rädle

Das Schlagwort künstliche Intelligenz ist inzwischen in aller Munde und ist auch für den Arbeitskreis Prozessanalytik ein hochaktuelles Thema. Wie schon auf unserer Homepage und in unserem LinkedIn-Account dargestellt, haben wir in letzter Zeit mehrere Arbeitsgruppen gegründet, die sich mit speziellen Themen aus dem Gesamtumfeld der PAT befassen. Eine dieser Arbeitsgruppen ist die AG KIPAT, die sich mit der künstlichen Intelligenz in der Prozessanalysentechnik befasst. Augenblicklich wirken in der Arbeitsgruppe mit: Maik Müller, Eva Krolitzky, Felix Schlecht, Tobias Schenk und Matthias Rädle. Unterstützt werden wir fachlich noch aus CeMOS von Prof. Oliver Wasenmüller, Felix Wühler und Pooja Kumari. Die Arbeitsgruppe trifft sich regelmäßig zunächst vierzehntägig.

Wir wollen erarbeiten, welche Methoden der KI sich ganz speziell in der PAT anwenden lassen. Dabei wollen wir nicht neue mathematische Algorithmen entwickeln, sondern eine möglichst einfache und breite Anwendungsbasis der KI in der PAT finden. Dies bedeutet, dass wir versuchen, einen einfachen Weg aufzuzeigen, wie möglichst mit kostenlosen Bibliotheken ein auch für den digitalen Laien verständliches Vorgehen erarbeitet werden kann und neue Applikationen ermöglicht werden. Ein Schwerpunkt der Diskussion liegt darin, zu identifizieren, in welchen Feldern und mit welchen Anwendungen die KI in der PAT Fuß fassen kann. Durchforstet man hier die Literatur, findet man als hauptsächliche Anwendungen Gesichtserkennung, Fingerabdrücke und andere populäre Beispiele. Aus Verfahrenstechnik und Prozessanalysentechnik findet sich kaum etwas. Diese Lücke wollen wir füllen.

Die Beteiligten der AG kommen aus unterschiedlichen Industrien und Hochschulen, teilweise sind sie noch im Studium oder haben nach einem Industrieaufenthalt wieder ein Studium aufgenommen. Damit sichern wir den Blick aus allen Richtungen. Wir schauen auf die Möglichkeiten in der akademischen Welt, sichten wissenschaftliche Literatur, zeigen uns aber auch interessiert an pragmatischen Lösungen für die täglichen Probleme im Industrieeinsatz. Aktuell wird ein Thesenpapier erstellt, welches die ersten Ergebnisse zusammenfasst. Die Anwendungen in der PAT sind natürlich in einer der ersten Prioritäten mit Bildanalyse verknüpft. Sowohl die KI als auch insbesondere KI in Verbindung mit preiswerten Kameras und hochrobusten, aber preiswerten Mikrocomputern ermöglichen Systemlösungen, die es vor wenigen Jahren noch nicht gab. Es ist nun möglich und preislich erschwinglich, z. B. etliche Webcams zusammenzuschalten und damit dreidimensionale und bewegte Vorgänge zu erfassen, und instantan, also über Edge Computing oder auch über cloudbasiertes Computing auszuwerten und in Form einfacher Ergebnisse weiterzugeben.

Die Diskutanten sind der Meinung, dass wir in naher Zukunft  eigentlich hoch komplexe Geräte deshalb extrem preiswert zur Verfügung haben werden, weil die Universalität der Einsetzbarkeit von Standardelektronik/Optik eine Stückzahl von vielen Millionen in der Produktion ermöglicht. Zu Preisen von 2022 kostet die Hardware für eine Kamera mit z.B. 8 Mio. Bildpunkten mit Objektiv und zugehörigem Computer weniger als 100 €. Damit lassen sich Anwendungen realisieren, die es u. a. ermöglichen, auch Messgeräte, die aktuell nicht an Prozessleitsysteme angekoppelt sind, nachträglich auszurüsten. Auch wenn eine solche Vorgehensweise wie von hinten durch die Brust ins Auge erscheint, könnte eine Webcam mit gesicherter Funkanbindung einfachste Messaufgaben wie die Ventilstellung oder das Auslesen eines Schwebekörper-Durchflussmessers oder das Ablesen eines Manometers billiger realisieren als klassische Möglichkeiten des Legens einer Datenverbindung über Leitungen und Auflegen der Signale auf SPS oder PLS. Ganz im Sinne eines SMART Monitoring.

Die KI-Möglichkeiten in der PAT sind jedoch noch deutlich vielfältiger. Wir gehen davon aus, dass wir mit den Fluktuationen zeitlich hoch aufgelöster Sensorsignale, wie z. B. von optischen Rückstreusensoren, Scannern oder Zeilenkameras in der Lage sein werden, die Möglichkeiten der Prozessüberwachung gegenüber dem aktuellen Stand der Technik erheblich zu ergänzen.

Auch aus volkswirtschaftlicher Perspektive sehen wir die Aufgabe der KIPAT darin, Produktionen so weit automatisierbar zu gestalten, dass die Herstellkosten sehr viel stärker von Abschreibung auf Investitions- als von Lohn-/Stückkosten geprägt sind. Gelingt dies, so ist die natürliche Folge ein Zurückholen vieler Produktionen aus Drittweltländern nach Zentraleuropa, z. B. Deutschland. [Anmerkung: Ist dieser Satz nicht zu politisch? Alternative: Gelingt dies, so wird lokale Produktion wieder wettbewerbsfähiger.] Die Weiterentwicklung der Computertechnologie macht die Anwendung der KI in der PAT zu einem Thema, dessen Ende nicht absehbar ist. Wir halten es deshalb für richtig, sich hier und jetzt in einer AK PAT-Arbeitsgruppe damit zu beschäftigen.

Gerne laden wir, die aktuellen Teilnehmer der Arbeitsgruppe, weitere Interessenten ein, sich unseren Arbeiten anzuschließen. Dies kann als permanentes Mitglied in der Arbeitsgruppe sein oder auch als Gast mit einem speziellen Themenvorschlag, der jedoch vor der entsprechenden Sitzung angekündigt werden sollte. Wir freuen uns auf Eure Beteiligung.

10. August 2022 Blog

Streulichtsensoren

Messprinzip und Fähigkeiten

  • Streulichtsensoren nutzen die Phasengrenzen in dispers-phasigen Systemen aus, um Informationen über die 2-3 Produkte innerhalb dieser Stoffklasse zu erhalten. Dispers-Phasige Systeme sind in diesem Zusammenhang Emulsionen, Dispersionen, Suspension, Aerosole und auch blasenbehaftete Fluide. Licht (auch Ultraviolett, NIR, MIR) wird in das System eingestrahlt, an der Phasengrenze gestreut und detektiert
  • Häufig werden Streulichtsensoren als faseroptische Systeme ausgebildet. Damit lässt sich der Messort (hohe Drucke, Temperaturen, Abrasion, Korrosion, chemischer Angriff) vom Ort der Elektronik örtlich trennen. Ex-Schutz wird dadurch erleichtert und die empfindliche Elektronik vom Einsatzort ferngehalten.
  • Konkurrierende Systeme können sein: Transmissionsmessung, Ultraschallmessung,
  • Streulichtsensoren können in einem sehr breiten Konzentrationsbereich eingesetzt werden. Bei Partikelkonzentrationen unter ca. 3% können die Phänome über Mie-Streuung berechnet werden. Aber auch bei hohen Konzentrationen lassen sich Zustandsänderungen messen, die durch Prozessveränderungen verursacht sind (z.B. Nasszerkleinerung mit C-fest ca. 20%).
  • Messsysteme bestehen i.d.R aus Strahlquelle (LED, Kurzbogenlampen, Halogenlampen, Laser), Lichtübertragung (Glasfaser), Prozesskopplung (druckfeste Durchführungen, getaktete Reinigung), Produktkopplung (Sensorkopf), Detektion (PIN-Diode, Integratorschaltung, Transimpedanzverstärker, Einzelphotonenzähler), Signalverarbeitung (PC, µC) und Prozesssteuerung (PLS, SPS…).

Messaufgaben / Anwendungsfelder

Im folgenden werden einige Messbeispiele aufgelistet und – je nach Ausbaustufe des Artikels – zunehmend erläutert.

  • Planfilterüberwachung: Filtration, also die Trennung von Fest- und Flüssigphase ist ein häufig eingesetzter verfahrenstechnischer Schritt. Dabei kann das Wertprodukt sowohl die feste, als auch die flüssige Phase sein. Bei Produktdurchschlag oder nicht hinreichender Filterwirkung kommen in der Flüssigphase Partikel oder Tropfen (Flusen, Fasern…) vor, die unerwünscht sind. Beim Einsatz von Streulichtsensoren kann sowohl der Streuwinkel, die Nachweiswellenlänge, die Zeitauflösung und die digitale Signalreinigung variiert werden. z.B. kann es günstig sein bei hell-gelbem Produkt in roter Lösung nur blaues Licht und leicht einbaubare und reinigbare Rückstreusensoren zu verwenden, weil blau in der Lösung absorbiert wird (natürlicher Schutz vor Fremdlicht, welches das Signal verfälscht) und Reflektionen der gegenüberliegenden Wand nicht gesehen werden.
  • Filtration am Eigenprodukt: bei vielen Produkten, z.B. wenn Aktivkohle zu Reinigungszwecken eingesetzt wird, ist die Filtration zu Beginn ungenügend. Erst wenn sich eine filtrationsunterstützende Schicht aufgebaut ist, kommt es zum Klarlauf. Hier muss der Sensor die RestTrübe überwachen. Das Produkt wird im Kreis gefahren. Bei Klarlauf wird das Produkt zum nächsten Prozessschritt weitergeleitet.
  • Kristallisationsüberwachung
  • Fällungsüberwachung
  • Emulgierfortschritt
  • Trübungsmessung
  • Blasenfreiheit, Ausgasungen
  • Aerosole und Verdunstung
  • Nasszerkleinerung
  • Farbumschläge
  • WOW-Emulsionen
  • Lösungsvorgänge
  • Homogenitätsmessungen
  • Einrührvorgänge
  • Reaktionsfortschritt bei heterogenphasigen Reaktionen
  • Stabilitätsmessung von Dispersionen
  • Phasentrennung

Typische Probleme und Lösungen

  • Verunreinigung: getaktete Reinigung (Wasserstrahl), mechanische Reinigung (Bürstentopfreiniger mit Teflonbürste), Übertemperatur (geheizter Sensor), Beschichtung (hydrophob, hydrophil)
  • Wegdriften der Kennlinie: interne Redundanz, regelmäßige Kalibriermessung mit Sekundärstandard, Interne Kontrollen der Lichtleistung, Temperatur, Überwachung eines Kontroll-Reflexes
  • Sensorbeschädigung: Panzerung durch Metall-Rohre
  • Schwingungsbruch bei langen Sensoren (z.B. 3m von oben in Rektor): Stützkonstruktionen
  • Zu kurze Lebensdauer von Lichtquellen: LED, dimmen, getaktete Fahrweise von Glühlampen
  • Kurzzeitstörungen durch Luftblasen, Schlieren etc.: Oversampling, Medianfilter, boxplotfilterung
  • Quereinfluss der Produktfärbung: Ausweichen in Bereiche längerer Wellenlängen (z.B. 830 nm)

Weiterführende Informationen

  • Blaues Buch von Potsdam…. Muss gucken, wie das heißt, …
9. August 2022 PAT Wiki

17. AKPAT Kolloquium 2022

19.-21. September 2022

Amersfoort/NL

Allgemeine Informationen

Das 17. Herbstkolloquium Prozessanalytik wird von der GDCh organisiert.

 

Postereinreichungen sind noch jederzeit an vorstand@arbeitskreis-prozessanalytik.de möglich. Sie werden aber nicht im Tagungsband abgedruckt, da die offizielle Einreichungsfrist der DECHEMA vorbei ist.

Teilnahmegebühren

Teilnehmergebühren unterliegen nicht der Mehrwertsteuerpflicht (Steuerbefreiung nach § 4 Nr. 22a UStG). Die Preisangaben zum Rahmenprogramm gelten zzgl. der gesetzlichen MwSt.

Mitglied Arbeitskreis Prozessanalytik (regulär)                         €500,00

Nichtmitglied (regulär )                                                                  €515,00

Doktorand, Mitglied Arbeitskreis Prozessanalytik (regulär)    €240,00
(Nachweis erforderlich)

Doktorand, Nichtmitglied (regulär )                                             €255,00
(Nachweis erforderlich)

Netzwerkbildung

Das Herbstkolloquium ist die wichtigste deutschsprachige Veranstaltung zum Themenfeld Prozessanalytik und Prozessanalysenmesstechnik. Sie stellt – wie wir es nennen – den TRIALOG zwischen den Wissenschaftlern, Geräteherstellern und Anwendern her, um die Grenzen zwischen den Disziplinen zu überschreiten und Personen mit sehr unterschiedlichen Kulturen aus den verschiedenen Prozessindustrielandschaften zusammenzuführen. Die Fertigungs- und Prozessindustrie unterliegt einem starken Innovationsdruck und sich rasch verändernden äußeren Einflüssen. Durch den fachlichen Austausch lassen sich gemeinsame Lösungsansätze finden.

Organisationskomitee

Katharina Dahlmann, Aquila biolabs GmbH
Roland Hass, BASF Schwarzheide GmbH
Martin Jäger, Hochschule Niederrhein
Robin Legner, KWS SAAT SE & Co. KGaA
Bernhard Lendl, TU WIEN
Alexander Möller, DECHEMA e.V.
Werner Worringen, AK PAT

Motivation

Wie steht es um die Prozessanalytik aus einer europäischen Sicht? Gemeinsam mit unseren niederländischen Kollegen und Gastgebern wollen wir die PAT aus der europäischen Perspektive beleuchten: Gibt es denn eine europäische PAT? Gibt es eine europäische Perspektive für PAT? So findet unser 17. AK PAT Kolloquium in Amersfoort statt.

In vier Sessions plus Round-Table-Diskussionen und Poster-Ausstellungen behandeln wir Erfolgsprojekte aus der Praxis, Aspekte der PAT aus internationaler Sicht, PAT & Daten und PAT-Innovationen.

Wir suchen Beiträge zu den aktuellen und wichtigen Themen Nachhaltigkeit und Circular Economy, Harmonisierung im europäischen Umfeld, Performance Monitoring, Qualität. Wie bilden wir in Europa für PAT aus?

Zu PAT und Daten sind Beiträge mit den Inhalten DoE, Prozess-Modellierung, Daten-Architektur und Daten-Sicherheit willkommen. Der immerwährende Klassiker PAT-Innovationen bietet Gelegenheit zu Vorträgen und Postern über Neue Echtzeit-Methodologien, Multikomponenten-PAT, Miniaturisierung und vom Labor zum Technikum und zur Produktion.

Im internationalen Rahmen wird die Kolloquiumssprache dieses Jahr Englisch sein.

Wir freuen uns auf inspirierende, lehrreiche und perspektivische Beiträge!

Session 1: Best Practice / Success Stories

  • Sustainability
  • Circular Economy

Session 2: PAT from an International Perspective

  • Performance Monitoring
  • Quality
  • Harmonization
  • Education

Session 3: PAT and Data

  • Design of Experiments
  • Process Modelling
  • Data Architecture
  • Data Security

Session 4: PAT Innovations

  • Novel real-time Methodology
  • Multicomponent PAT
  • Miniaturization
  • From Lab to Large Scale

Prozessanalytik-Preis 2022

Der Prozessanalytik-Preis wird vom Arbeitskreis Prozessanalytik für die beste universitäre Qualifizierungsarbeit (Masterarbeit und/oder Dissertation) auf dem Gebiet der Prozessanalytik im deutschsprachigen Raum (DACH) für das jeweils vergangene Jahr vergeben. Aus den Bewerbungen wählt ein Preis-Komitee des erweiterten Vorstandes des Arbeitskreises die Preisträger*Innen aus. Der Preis besteht jeweils aus einer Urkunde, einem Preisgeld in Höhe von € 1.000 und einer zweijährigen kostenfreien Mitgliedschaft in der GDCh oder der DECHEMA.

Sie haben im Jahr 2021 eine Masterarbeit oder Dissertation betreut, die sich mit der Prozessanalytik beschäftigt? Wenn Sie finden, diese Abschlussarbeit hätte eine Auszeichnung verdient, dann können Sie noch bis zu 02. September 2022 Ihren Vorschlag an den Vorstand des Arbeitskreis Prozessanalytik richten. (vorstand@arbeitskreis-prozessanalytik.de)

Der Prozessanalytik-Preis 2022 wird am 20. September im Rahmen der Abendveranstaltung vergeben. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage der DECHEMA.

Posterpreise

Teil des Kolloquiums ist eine Posterausstellung, auf der die 3 besten Poster mit einem Posterpreis (€ 500, € 400 und € 300) prämiert werden.

Reisekostenstipendium für Studenten

Studierende, Auszubildende und Doktoranden, die sich am Kolloquium mit einem Poster oder Vortrag beteiligen, können beim AK Prozessanalytik ein Reisekostenstipendium in Höhe von € 250 beantragen. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, wenn Sie an einem Stipendium interessiert sind.

Vielen Dank an die diesjährigen Sponsoren

17. Mai 2022 Veranstaltungen

Leidenschaft für die PAT: Gesichter im Vorstand

post by Werner Worringen

Vorstand, erweiterter Vorstand und die in den Arbeitskreisen Aktiven im AK PAT arbeiten nun seit über einem Jahr zusammen. Die jeweiligen Mitglieder wollen wir in einer lockeren Reihe vorstellen. Werner Worringen, seit 2017 im erweiterten Vorstand dabei, spricht mit ihnen.

 

 

Maik Müller ist nicht nur Repräsentant der Hersteller im Vorstand, sondern auch Vorsitzender des Vorstands. Hier ist seine Vita:

 

 

1990 – 1995 Studium Nachrichtentechnik an der Hochschule Mannheim; Dipl.-Ing.
1995 – 2005 tec5 AG – diverse Positionen in Entwicklung, Leiter Business Unit Systems
2005 – 2008 CyBio AG – Director R&D and Automation
2009 – 2010 Zühlke GmbH – Leiter Business Unit Systems Engineering
2010 – jetzt tec5 AG – Vorstand / CEO
2015 – jetzt Nynomic AG – Vorstand / CEO

 

Hallo Maik, heute ist der Chef dran. Maik, zunächst: Was hat Dich zur PAT gebracht?

Was hat mich zur PAT gebracht?

Mein ganzes Berufsleben bewege ich mich in der PAT. Ich bin nach dem Studium 1995 in die relativ junge tec5 AG eingestiegen und wir haben uns zu der Zeit auf die noch neue Diodenarray-Spektroskopie spezialisiert. Diodenarray-Spektroskopie wurde über die Jahre immer stärker in Prozess-Applikationen angewendet und hat viel Verbreitung gefunden. tec5 hat sich in den letzten Jahren noch stärker auf die Prozessanwendungen, insbesondere die oft schwierigen, nichtfunktionalen Anforderungen spezialisiert. Dies prägte mein Berufsleben in Entwicklung und Projektleitung, bis ich immer mehr in Managementfunktionen abgedriftet bin und nun seit über elf Jahren auf Vorstandsebene das Thema PAT weiter treibe.

Und was hat Dich zum AK PAT gebracht?

Das war ein längerer Weg. Der AK PAT war mir schon viele Jahre sehr vertraut; wir waren ja auch in der Vorstandsarbeit mehrfach mit anderen Mitarbeitern der tec5 präsent. Aber was mich so richtig zum AK gebracht hat, ist die Überzeugung, dass wir uns aus Herstellersicht noch mehr in diese Arbeitskreise einbringen müssen, damit die tollen Technologien, die wir teilweise schon vor zehn Jahren entwickelt haben, auch ankommen. Ja, und so habe ich mich dann Mitte 2020 entschieden, im AK PAT als Vorstand für die Hersteller zu kandidieren.

Heißt das, die Hersteller waren Dir nicht präsent genug?

Das war aus der Überzeugung heraus, dass wir als Hersteller uns noch stärker einbringen müssen, um diese Technologien dann auch zum Nutzen der Anwender im Prozess ankommen zu lassen. Ich glaube, da sind die Hersteller aus technologischer Sicht an vielen Stellen schon weiter. Nicht von den Konzepten her, da arbeiten wir sicherlich auf Augenhöhe mit den Anwendern und der Wissenschaft, jedoch in Bezug auf die tatsächliche Verfügbarkeit der Technologien. Es standen aber auch größere Veränderungen im Vorstand und erweiterten Vorstand des AK PAT an. Ja, das hat mich dann motiviert, für den Vorstand des Arbeitskreises zu kandidieren. Sozusagen von null auf hundert.

Von null auf hundert. Nun bist Du ja nicht nur Vorstand für die Herstellerseite geworden, sondern auch der Vorsitzende des Vorstands. Kommt der nicht traditionell aus der Akademia?

Ja, das ist ungewöhnlich, aber zum Vorsitzenden des Vorstands bin ich etwas wie die Jungfrau zum Kind gekommen. Nachdem die Wahl stattgefunden hat, haben wir alle uns gegenseitig kontaktiert, Katharina Dahlmann, Tobias Eifert und natürlich auch der Martin Jäger, und am Ende bin ich darum gebeten worden, dass ich den Vorsitz übernehme. Meine Antwort war, „ja, ich tue das“, aber mit einer klaren Botschaft an den Vorstand, den erweiterten Vorstand und auch an die Mitglieder: wir sehen das als echte Teamarbeit und teilen es uns auf: Wer kümmert sich um welche Dachorganisationen? Wer um welche Veranstaltungen? Wer um welche Schnittstellen? Und ich nehme es gerne vorweg, es funktioniert hervorragend!

Neuer Vorsitz, neue Richtung? Welche Richtung wird der AK PAT nehmen? Werden sich Themen ändern? Werden sich Schwerpunkte ändern? Wird’s neue geben? Auch Kontinuität?

Ja, wir wollen Dinge ändern und wir haben auch schon Dinge verändert. Das war der Teil, von dem ich gedacht habe, „da kann ich einen echten Mehrwert liefern“. Ich glaube wir führen den AK PAT schon so ein bisschen wie ein Unternehmen, angefangen mit „Mission, Vision, Strategie, Ziele, Maßnahmen“, alles runtergebrochen und detailliert niedergeschrieben, sodass wir eine gemeinsame Marschrichtung haben. Das muss jetzt noch in der Außendarstellung ankommen, da sind wir noch nicht weit genug. Das ist mein Input aus der Managersicht. Also Kontinuität und auch Veränderung im Sinne von Professionalisierung, mit einer Portion Erfahrung aus der Unternehmensführung heraus. Und, ja, natürlich auch mit neuen Themen.

Für mich hört sich das nach mehr Kommunikation, mehr Sichtbarkeit an. Muss die Prozessanalytik mehr aus sich herausgehen? Muss der AK PAT mehr aus sich herausgehen?

Auf jeden Fall. Die Bedeutung der PAT wird total unterschätzt, jedoch inzwischen nicht mehr in den großen Unternehmen, die Veränderungen aktiv vorantreiben. Dadurch, dass, außer bei den PAT-Spezialisten, stark unterschätzt wird, welchen Mehrwert wir bringen können, ist die PAT viel zu wenig in den kleineren und mittelständischen Unternehmen angekommen. Es gibt durchaus mittelgroße Unternehmen, die wenig PAT-Kompetenz haben und die sich an das Thema nicht rantrauen, oder die das Investment scheuen, dort dediziert Kapazitäten aufzubauen – weil eben das Thema nicht so präsent ist, weil die Manager die Wichtigkeit nicht erkennen auf der Ebene der Entscheider, als auch auf der Ebene der Anwender. Deswegen haben wir auch die Arbeitsgruppe „PAT für Einsteiger“ oder „PAT für KMUs“ gegründet, um dort Hilfestellung zu leisten. Und das ist nur eine der inzwischen 10 neu gegründeten Arbeitsgruppen.

Zweimal Vorstand, Maik, wieviel Zeit steckst Du eigentlich in den AK PAT?

Also, ich würde schon sagen, dass ich an die 10% meiner Zeit in den AK PAT stecke; da ist natürlich viel Freizeit mit dabei. Das hatte ich etwas unterschätzt.

Unterschätzt? Wie erklärst Du Dir das?

Das hat neben der inhaltlichen Arbeit auch damit zu tun, dass wir im Arbeitskreis so viele Schnittstellen haben. Wir haben eine Haupt-Dachgesellschaft mit der GDCh. Wir haben einen zweiten Träger und engen Partner mit der DECHEMA. Wir sind in Fachgruppen beider Bereiche vertreten, wir sind in Wissenschafts-Ausschüssen, wir organisieren Veranstaltungen selbst, aber auch in Co. Es ist sehr komplex und ich gebe gerne zu, dass wir ein paar Monate gebraucht haben, um uns eine Landkarte zu erstellen, wo der AK überall Schnittstellen hat und wer sich um welche Schnittstelle kümmert. Und es kommen weitere dazu. Wir haben gerade intensive Gespräche mit der AMA und Wanted Technologies, weil die Prozessanalytik immer mehr Berührungspunkte mit anderen Bereichen bekommt. Und die sind alle hochinteressiert, mit uns zusammenzuarbeiten. Wir müssen uns aber auch fokussieren und dabei ist das Kriterium: Helfen uns die neuen Themen, Partnerschaften und Kooperationen und vor allem unseren Mitgliedern wirklich? Das ist schon eine Herausforderung.

Abschließend: Was ist Deine Botschaft an die Mitglieder?

PAT ist ein total spannendes Thema und hat mehr denn je eine Daseinsberechtigung. Aber es muss eine noch intensivere, partnerschaftliche und übergreifende Zusammenarbeit geben zwischen den Anwendern, die am Ende ja den Nutzen haben sollen, der Wissenschaft und den Herstellern. In vielen Bereichen, in denen Technologie oder Methodik entwickelt wird, ist das eine bilaterale Partnerschaft. Der Trialog des AK PAT, glaube ich, ist das Besondere, weil ohne einen von den Dreien, und nehmen wir gerne die Jungakademiker als Nukleus der Zukunft mit dazu, wird’s nicht funktionieren.

Ja, ich glaube, der Trialog ist etwas, das alle im Arbeitskreis leben und schätzen. Das spürt man. Vielen Dank für das Interview Maik und gute Fahrt im und mit dem AK PAT.

Vielen Dank und ich freue mich auf die weitere Zusammenarbeit.

25. April 2022 Blog